Brandenburg: Hennigsdorf überprüft
Nach Datenpanne: Rathenow und Fürstenwalde geben Entwarnung – keine unbefugten Zugriffe
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Kleinmachnow - Nach der Panne mit Einwohnermeldedaten (PNN berichteten) haben zwei brandenburgische Kommunen Entwarnung gegeben. Bei ihnen seien Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden und keine unbefugten Zugriffe vorgekommen, teilten die Sprecher der Städte Rathenow (Havelland) und Fürstenwalde (Oder-Spree) mit. Unterdessen wurde als erste betroffene Stadt Hennigsdorf (Oberhavel) überprüft. Experten ihrer Behörde hätten sich gestern das Sicherheitskonzept und die Protokolldaten aushändigen lassen, sagte die Datenschutzbeauftragte Dagmar Hartge.
Bundesweit sollen die Melderegister von 15 Kommunen vorübergehend einsehbar gewesen sein, weil sie das mitgelieferte Passwort der Software nicht änderten und deren Lieferant es auf seiner Internetseite anzeigte. In Brandenburg sind nach Angaben des Innenministeriums Potsdam, Neuhardenberg, Rathenow, Fürstenwalde und Hennigsdorf betroffen. Die Kommunen setzen Software der Firma HSH aus Ahrensfelde (Barnim) ein, die als Branchenführer bei Online-Verfahren für Melderegister und den Bürgerservice gilt.
„Wir haben keine Datenpanne“, sagte die Sprecherin der Stadtverwaltung Fürstenwalde, Anne-Gret Trilling, gestern. Die Stadt nutze zwar die fragliche Software, doch im Fürstenwalder Rathaus seien beizeiten die vorinstallierten Kennwörter geändert worden. „Wir werden immer mit erwähnt, aber warum, ist eigentlich nicht bekannt“, sagte der Sprecher der Stadt Rathenow, Jörg Zietemann. Dort habe es nie einen unbefugten Zugriff gegeben. Die Kommune arbeite zwar mit der Software von HSH, aber verbunden mit einer sogenannten Signaturkarte, die jemand haben müsse, um die Daten von Einwohnern abzurufen. In Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) kam es nach Angaben der „Märkischen Oderzeitung“ zu acht unbefugten Zugriffen. Dabei seien in zwei Fällen erfolgreich Daten eingesehen worden, zitierte das Blatt die Amtsdirektorin Grit Brinkmann. Die acht gezählten Zugriffe könnten laut Brinkmann dem ARD-Fernsehmagazin „Report München“, das die Datenpanne ans Licht gebracht hatte, als Test gedient haben. Als Konsequenz will das Amt Neuhardenberg künftig täglich sein Passwort ändern.
In Hennigsdorf habe es laut Stadt-Sprecherin Ilona Möser nach bisherigen Erkenntnisse keinen unbefugten Zugriff gegeben. Dagegen hatte die Landeshauptstadt Potsdam über zwei Abfragen zu konkreten Personen berichtet. Sie soll heute als nächste überprüft werden. dpa
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