Der Vorwurf: Raub: Hertha-Profi Änis Ben-Hatira festgenommen
Er entriss seiner Ex-Freundin die Geldbörse und fuhr mit seinem Wagen davon: Hertha-Profi Änis Ben-Hatira ist in der Nacht in Polizeigewahrsam genommen worden. Er erhielt eine Strafanzeige. Hertha steht zu ihrem Spieler, doch Ben-Hatira war am Sonntag beim Training nicht zu sehen.
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Berlin - Sechs Stunden nach dem Unentschieden gegen Kaiserslautern ist der Hertha-Profi Änis Ben-Hatira von der Polizei in Wilmersdorf festgenommen worden. Der Vorwurf lautet: Raub.
Der 24-Jährige soll nach einem Streit in einem italienischen Lokal an der Rankestraße seiner Ex-Freundin die Geldbörse entrissen haben und anschließend mit seinem Wagen davon gefahren sein. Die 25-Jährige rief die Polizei gegen 21.40 Uhr, eine Stunde später entdeckte eine Streife den Wagen mit Ben-Hatira in der Westfälischen Straße.
Die Geldbörse lag auf dem Fahrersitz, der Mittelfeldspieler wurde vorübergehend festgenommen. Im Polizeigewahrsam wurden ihm die Fingerabdrücke abgenommen und Lichtbilder für die Akte gefertigt.
Mit einer Strafanzeige wegen Raubes wurde Ben-Hatira in der Nacht wieder entlassen. Die Polizei dementierte Medienberichte, dass gegen den Spieler auch wegen versuchter Freiheitsberaubung und Körperverletzung ermittelt werde.
Bei Herthas Training war Ben-Hatira am Sonntag nicht zu sehen. Die Nachricht vom nächtlichen Vorfalls hatte am Rand des Trainingsplatzes allerdings längst die Runde gemacht. Etwa 50 Menschen beobachteten wie an so vielen Sonntagen das Auslaufen der Mannschaft. Wie immer war auch ein Dutzend Journalisten anwesend, nur leider bekam niemand Änis Ben-Hatira zu sehen. Es hieß von Seiten des Vereinspressesprechers, Ben-Hatira habe muskuläre Probleme, deshalb sei er nicht auf dem Trainingsplatz zum mannschaftlichen Auslaufen, sondern halte sich zur Behandlung in der Kabine auf.
Das war nicht überprüfbar, zumindest aber stand sein Auto nicht auf dem Parkplatz. Anders als im Fall der Spieler Mike Franz und Ronny, die ebenfalls das Auslaufen ausfallen und sich in der Kabine behandeln ließen.
Rund ein halbe Stunde nach dem Auslaufen gab Hertha dann eine spärliche Stellungnahme "zum Vorfall um Änis Ben-Hatira" schriftlich ab. Die restlichen Spieler wollten sich zu den Geschehnisse nicht äußern.
Hertha BSC bestätigte in der Stellungnahme dass es „einen Vorfall“ gegeben habe, in dessen Folge Ben-Hatira kurzzeitig in polizeilichen Gewahrsam genommen worden sei. „Änis Ben-Hatira hat uns sofort über diesen Vorfall informiert“, teilte Pressesprecher Peter Bohmbach weiter mit.
„Soweit uns bei der Vielzahl von Details eine erste Einschätzung möglich ist, halten wir die Schilderung des Spielers für nachvollziehbar und gehen davon aus, dass sich der Vorgang zu Gunsten von Änis Ben-Hatira aufklären wird“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Zur rechtlichen Betreuung habe man dem Spieler einen Rechtsanwalt vermittelt.
Weitere Stellungnahmen werde es weder von Hertha noch vom Spieler geben, hieß es.
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