Brandenburg: Historischer Zuwachs
Doberlug-Kirchhain und Luckau in die Gemeinschaft historischer Städte Brandenburgs aufgenommen
Stand:
Potsdam – Um zwei weitere architektonische Perlen ist die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ gestern gewachsen. Die barocke Planstadt Doberlug-Kirchhain (Elbe Elster) und der staatlich anerkannte Erholungsort Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) zählen nun zu den 31 Brandenburger Städten mit historischer Bausubstanz die in der Gemeinschaft organisiert sind. In der AG Stadtkerne, der auch Potsdam und Brandenburg/Havel angehören, arbeiten die Kommunen bei der Sanierung ihrer Innenstädte zusammen.
Doberlug- Kirchhain zählt rund 10 000 Einwohner, im Zentrum der barocken Planstadt steht ein Renaissance-Schloss aus sächsischer Zeit. Die Stadt im Süden Brandenburgs war erst 1815 durch den Wiener Kongress an Preußen gefallen. Der Ort kann mittlerweile auf eine 1000-jähriger Geschichte zurückblicken. 1950 wurden die selbstständigen Orte Doberlug und Kirchhain zur Doppelstadt ernannt. Der historisch ältere Stadtteil Doberlug wurde 1005 erstmals erwähnt.
Lübbenau ist ein staatlich anerkannter Erholungsort mit mehr als einer Million Gästen pro Jahr. Seit 1993 ist die 40 Hektar große Altstadt Sanierungsgebiet. Der Schwerpunkt der Sanierung liegt im Bereich des „magischen Dreiecks“ das vom Kahnfährhafen, dem Schloss mit Park und dem historischen Altstadtkern gebildet wird. In Lübbenaus Schlosspark haben namhafte Bau- und Gartenarchitekten wie Karl-Friedrich Schinkel und Peter Josef Lenné ihre Spuren hinterlassen.
Doberlug-Kirchhain hat nach den Worten von Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) bisher knapp acht Millionen Euro Fördermittel für die Sanierung des Stadtkerns erhalten, für Lübbenau seien es rund sieben Millionen Euro gewesen. Das Ministerium habe die AG- Städte bislang mit insgesamt 510 Millionen Euro gefördert, seit 1990 seien die rund 140 Brandenburger Städte mit etwa drei Milliarden Euro aus verschiedenen Programmen unterstützt worden.
Mittlerweile sei mehr als die Hälfte der denkmalgeschützten Bauten im Land saniert, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (AG), Luckaus Bürgermeister Harry Müller. „Übrig sind jetzt vor allem noch die dicken Brocken, die viel Geld schlucken“, so Müller. Besonders in den Randregionen gebe es Orte mit historischen Gebäuden, die akut vom Verfall bedroht seien. Bei der Sanierung stehe hier vor allem die Frage der Nutzung im Vordergrund.
Als Beispiele für solche aufwändigen Sanierungsvorhaben nannte der Bürgermeister Treuenbrietzens, Michael Knape, eines der längsten Fachwerkhäuser des Landes. Seit 13 Jahren habe man dem Verfall des Gebäudes mit über 50 Räumen zusehen müssen. Nun werde es mit der Stiftung Denkmalschutz für 2,2 Millionen Euro saniert. „Für solche teuren Sanierungen kommen nur öffentliche Nutzungen in Frage“, so Knape. In dem Gebäude sollen unter anderem ein Kindergarten und eine Bibliothek entstehen.
Weiteres im Internet:
www.ag-historische-stadtkerne.de
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: