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Heißes Eisen. 5000 Tonnen Roheisen werden im Hochofen täglich hergestellt.

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Brandenburg: Hochofen von ArcelorMittal läuft wieder Stahlkonzern bekennt sich zu Eisenhüttenstadt

Eisenhüttenstadt - Nach 72 Tagen Sanierungszeit ist der zweite Hochofen des Stahlherstellers ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt wieder in Betrieb. Der Konzern hat knapp 40 Millionen Euro investiert, wie Standortchef Pierre Jacobs am Mittwoch erklärte.

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Eisenhüttenstadt - Nach 72 Tagen Sanierungszeit ist der zweite Hochofen des Stahlherstellers ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt wieder in Betrieb. Der Konzern hat knapp 40 Millionen Euro investiert, wie Standortchef Pierre Jacobs am Mittwoch erklärte. Wegen natürlichen Verschleißes wurde die gesamte Anlage erneuert. „Der restaurierte Hochofen soll die nächsten 20 Jahre halten“, fügte der Leiter der Roheisenproduktion, Jörg Hunger, hinzu.

Pro Tag können in dem Hochofen bis zu 5000 Tonnen Roheisen hergestellt werden. Die Produktion in den beiden Hochöfen, die in Eisenhüttenstadt in Betrieb sind, läuft 24 Stunden pro Tag.

Diese Investition sei ein klares Bekenntnis zum Standort Eisenhüttenstadt und das in Zeiten, die von starken Unsicherheiten in der europäischen Energie- und Dumpingimporten aus Fernost geprägt seien, hob Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) vor Ort hervor. Insgesamt seien in unmittelbarer Grenznähe zu Polen 2700 Menschen beschäftigt.

„Das soll auch so bleiben. Deswegen kommt es mir darauf an, dass die Wettbewerbsbedingungen mit den hohen Energiepreisen und Umweltauflagen sich nicht noch weiter verschlechtern“, erklärte er.

Dazu kämen viele komplizierte Genehmigungsprozesse, die es in anderen Ländern, die mit Deutschland in Konkurrenz stünden, nicht gebe. „Wir müssen darauf aufpassen, dass wir nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen“, so Gerber. Industrielle Produktion sichere den Wohlstand des Landes.

„Daher wenden wir uns gegen überzogene EU- und nationale Auflagen, die die Arbeitsplätze von Frauen und Männern in Eisenhüttenstadt gefährden könnten“, erklärte Gerber. Insbesondere die drohenden Zusatzkosten aus dem Emissionshandel bereiteten dem Konzern weiterhin große Sorgen. „Es nützt dem Weltklima wenig, wenn Eisenhüttenstadt schließen müsste und andernorts zu viel schlechteren Bedingungen der Stahl produziert würde“, sagte der Minister.

Die Einführung von Importzöllen für Stahl, der aus China, Russland oder der Türkei stammt, nannte Jacobs einen Lichtblick. „Auch wenn die Höhe eher bescheiden auffiel, war dies ein erster wichtiger Schritt“, sagte der Standortchef. Die EU-Strafzölle wurden im Februar und Oktober für kalt- und warmgewalzte Stahlprodukte eingeführt. dpa

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