Brandenburg: Höchste Brandgefahr
Fast überall Warnstufe IV / Truppenübungsplatz Jüterbog wieder in Flammen / Hoffen auf Abkühlung
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Jüterbog - Die Waldbrandgefahr bleibt in Brandenburg wegen der anhaltenden Hitze unverändert hoch. Bis auf die Prignitz gilt in allen Landkreisen die höchste Warnstufe IV, wie ein Sprecher des Agrarministeriums am Freitag in Potsdam sagte. Größere Brände gebe es außer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog (Teltow-Fläming) allerdings nicht. Dort flammte das Feuer zwischenzeitlich großflächig wieder auf, wurde aber von der Feuerwehr nach einigen Stunden wieder unter Kontrolle gebracht.
Die Lage ist nach wie vor brenzlig, am Freitagnachmittag machte sich Innenminister Rainer Speer (SPD) persönlich ein Bild von den Löscharbeiten bei Jüterbog. Dort habe sich das Feuer am Donnerstagabend durch eine kaum zu kontrollierende „Eigendynamik“ wieder entfacht, sagte der Leiter der Oberförsterei Jüterbog, Norbert Schurk. Es brach direkt an dem von der Feuerwehr angelegten, befahrbaren Schutzring und damit an einer besonders sensiblen Stelle wieder aus. Die Flammen hätten sich an einem trockenen Baum hochgeschlängelt, der dann umgefallen sei und eine „Feuerbrücke“ zu einem bislang von dem Waldbrand nicht betroffenen Gebiet gelegt habe, berichtete Schurk. Dort brannte es zwischenzeitlich auf knapp 100 Meter Breite und 50 Meter Tiefe. Die Wasserkanonen der Feuerwehr konnten die Flammen aber gerade noch erreichen. Am Freitagnachmittag hatten die Einsatzkräfte die Lage wieder unter Kontrolle.
Das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz war am vergangenen Sonntag ausgebrochen. Wegen der vorhandenen Munition auf dem Gelände gestalteten sich die Löscharbeiten auf der 230 Hektar großen Brandfläche als schwierig. Zwischenzeitlich waren auch zwei Löschflugzeuge im Einsatz. Freiwillige Feuerwehren aus Jüterbog, Kloster Zinna, der Gemeinde Nuthe-Urstromtal und der Gemeinde Niedergörsdorf waren ebenfalls an den Löscharbeiten beteiligt. Weil es auf dem Aral nach wie vor zahlreiche Glutnester gibt, bleibt die Feuerwehr auch über das Wochenende im Dauereinsatz. Auf dem Schutzring fahren zwei Tanklöschfahrzeuge rund um die Uhr Patrouille, tagsüber ist zudem ein Löschflugzeug unterwegs.
Innenminister Speer lobte die Arbeit der Rettungskräfte, die bei der Hitze unermüdlich ihren Dienst täten. Die Kontrolle des Waldbrandes bleibe zwar schwierig, angrenzende Dörfer seien aber nicht in Gefahr, sagte Speer auf Anfrage. Nun gelte es, auf ein kräftiges Gewitter mit länger andauerndem Regen zu hoffen. dpa
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