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Brandenburg: Höchststrafe für 19-Jährigen gefordert Erdal W. hatte

seine Großeltern getötet

Stand:

Berlin - Der Enkel hatte die Tötung der Großeltern nach Überzeugung des Staatsanwalts eiskalt geplant. Erdal W. habe sie brutal hingerichtet, um seiner Mutter wehzutun. Wegen Mordes forderte der Ankläger am Mittwoch die höchstmögliche Jugendstrafe von zehn Jahren gegen den 19-Jährigen. Die Verteidigung plädierte dagegen auf einen Schuldspruch wegen Totschlags und eine „deutlich geringere“ Strafe. Das Urteil wird kommenden Mittwoch erwartet.

Erdal W. war am 14. März zu seinen Großeltern nach Rudow gefahren. Damals wurde er nach einem Messerangriff auf den neuen Lebensgefährten seiner Mutter bereits seit zwei Monaten mit Haftbefehl gesucht. An jenem Morgen sei er erneut mit einem Messer bewaffnet gewesen, ist der Staatsanwalt überzeugt. Erdal W. habe sich an der Mutter rächen wollen, weil sie seinen Vater verlassen hatte. 18 Mal stach er auf seinen 64-jährigen Stiefgroßvater ein. Seine 74-jährige Oma lief noch auf den Balkon und rief um Hilfe. Wieder stach der Enkelsohn zu.

Die Stiche hatte Erdal W., Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters, zugegeben, sich aber auf eine Tat im Affekt berufen. Nach seiner Version wollte er mit seinen Großeltern reden – in der Hoffnung, sie könnten seine Mutter zur Rückkehr bewegen. Doch es sei zum Streit gekommen. Als der Großvater mit einer Gehhilfe zuschlug, habe er ein Messer vom Küchentisch genommen und zugestochen. Einer der Verteidiger sagte, das Drama habe sich aus einer Mischung von Verzweiflung und Ratlosigkeit entwickelt. Erdal W. bat in seinem Schlusswort um Verzeihung. „Ich werde mein Leben lang nicht damit fertig werden.“ K. G.

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