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Starkregen: Hochwasser: Alarmstufe 1 an der Spree
Der Dauerregen hat am Donnerstag die Hochwassergefahr in Brandenburg steigen lassen. Die starken Niederschläge breiteten sich über die ganze Mark aus und sollen noch bis Freitag dauern, wie der Deutsche Wetterdienst in Potsdam mitteilte.
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Potsdam/Cottbus - Nach starken Niederschlägen vor allem im Südosten Brandenburgs steigen die Pegel der Flüsse. Das Landesumweltamt rief am Donnerstagnachmittag die Alarmstufe 1 für den Pegel Spremberg an der Spree aus. Auch für die Lausitzer Neiße gab es Hochwasserwarnung. Dort rechneten die Experten mit einem Erreichen der Alarmstufe 1 in den kommenden Tagen. Der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, schätzte die Situation bei weitem nicht so dramatisch ein wie beim Hochwasser 2010.
Der Deutsche Wetterdienst wollte bis Freitagfrüh seine Warnung vor starkem Regen im Südosten des Landes aufrechterhalten. Das Regentief ziehe nur langsam Richtung Ostsee, so sei weiter mit erheblichen Niederschlägen zu rechnen, sagte ein Sprecher auf dapd-Anfrage. Seit Mittwoch fielen im äußersten Südosten des Landes bereits 50 Liter Regen je Quadratmeter. Auch im Westen Brandenburgs setzte am Nachmittag Regen ein. Trotz der vielen Niederschläge verzeichnete die Feuerwehr bis zum Nachmittag keine wetterbedingten Einsätze, wie der Schichtführer der Leitstelle Lausitz, Andreas Neukirch, auf Anfrage sagte. Die Leitstelle ist für 7000 Quadratkilometer Fläche im Südosten zuständig. Sie koordiniert die Rettungs-, Feuerwehr- und Katastropheneinsätze in vier Landkreisen und der Stadt Cottbus mit insgesamt 700 000 Einwohnern.
Freude sagte der Nachrichtenagentur dapd, auch wenn die Pegel jetzt an Spree und Neiße steigen, werde die Situation nicht so schlimm wie im Vorjahr. Die erhöhten Wassermengen der Spree würden insbesondere durch die sächsischen Talsperren Quitzdorf und Bautzen sowie die beiden sächsischen Braunkohle-Restlöcher Lohsa und Bärwalde aufgenommen. Dadurch werde das Hochwasser „deutlich abgeflacht“, bevor es Brandenburg erreiche, sagte Freude. Auf brandenburgischer Seite bringe die wegen Bauarbeiten fast leere Spremberger Talsperre Entlastung. So werde die Spree in Cottbus schon nicht mehr die Alarmstufe 1 erreichen.
Auch im Bereich der Schwarzen Elster wird nach Einschätzung des Präsidenten des Umweltamtes höchstens Alarmstufe 1 erreicht. Auch dort sei „keine Dramatik“ zu erwarten. Das Regengebiet sei praktisch schon abgezogen. Allerdings seien für die kommende Woche bereits weitere Niederschlagsgebiete angekündigt. Sie könnten die jetzige Hochwassersituation verschärfen.
Britta Beyer, Susann Fischer
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