Brandenburg: Hotelgast erpresst Geld und Auto Neuruppin: 25-Jähriger in Untersuchungshaft

Neuruppin - Es war wohl eine Verzweiflungstag: Ein 25-Jähriger hat am Samstagmorgen in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) mit einem Klappmesser und Maske über dem Kopf einen 18-jährigen Angestellten bedroht, erpresst und kurzzeitig mit dessen Auto entführt. Nach einem Unfall mit dem Fluchtwagen ist der Mann festgenommen worden. Ein Richter des Amtsgerichts Neuruppin erließ Sonntagmittag Haftbefehl. Der Mann sitzt seither in der Justizvollzugsanstalt Wulkow in Untersuchungshaft.

Die Identität des Mannes ist noch nicht abschließend geklärt. Nach ersten Erkenntnisse handelt es sich bei dem 25-Jährigen um einen Mann aus Berlin, dessen Wohnung dort vor Kurzem zwangsgeräumt worden sein soll. Er ist zudem polizeibekannt – wegen gefährlicher Körperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung.

Am Freitagabend war der Mann in dem Hotel eingecheckt. Am nächsten Morgen um 6.30 Uhr bedrohte er den Hotelmitarbeiter. Er zwang ihn zur Herausgabe von Bargeld in von der Polizei nicht genannter Höhe und des Autoschlüssels für den VW-Bus des Hotelangestellten. Zudem versuchte er, seine Daten im Hotelcomputer zu löschen. Zunächst zwang der 25-Jährige den 18-Jährigen, ihn in dem VW-Bus zu begleiten, ließ ihn dann aber nach kurzer Fahrt gehen und flüchtete mit dem Wagen. Der 18-jährige Angestellte eilte zurück in das Hotel und alarmierte von dort die Polizei.

Den verlassene Wagen fanden Beamte einige Kilometer von Neuruppin entfernt zwischen Lindow und Vielitz. Der Wagen hatte sich überschlagen, sagte eine Polizeisprecherin. Für die Fahndung nach dem Flüchtingen setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein. Eine Anwohnerin meldete schließlich der Polizei gegen 10 Uhr, dass ihr ein Mann aufgefallen sei, der durch den Ort Vielitz lief und in einen Stall ging.

Polizeibeamte fanden den Mann dann in dem Stall, wo er sich unter Stroh versteckt hatte. Ein Alkoholtest ergab rund 1,2 Promille, auch ein Drogentest verlief positiv. Der Mann hatte laut Polizei Haschisch konsumiert. Die Beamten fanden in dem Stall auch das Messer.

Wegen des Verdachts auf Verletzungen infolge des Unfalls kam der Mann zunächst in ein Krankenhaus, er stand unter Schock. Ernsthaft verletzt hatte er sich aber tatsächlich nicht. Einen Führerschein hatte er laut Polizei nicht bei sich. Auch einen festen Wohnsitz konnten die Beamten zunächst nicht feststellen. Es gab lediglich Hinweise auf seine Herkunft aus Berlin. Der 25-Jährige selbst äußerte sich nach Angaben einer Sprecherin nicht zu der Tat. axf