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WAHLKREIS 22: GEWINNER HANS-JÜRGEN SCHARFENBERG: „Ich bin schon enttäuscht über das Ergebnis der Linken“

Herr Scharfenberg, Sie haben erneut den Wahlkreis 22 im Potsdamer Süden gewonnen – trotz Verlusten mit deutlichem Abstand. Können Sie sich aber heute wirklich freuen?

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Herr Scharfenberg, Sie haben erneut den Wahlkreis 22 im Potsdamer Süden gewonnen – trotz Verlusten mit deutlichem Abstand. Können Sie sich aber heute wirklich freuen?

Nein. Denn ich bin schon enttäuscht über das Ergebnis der Linken im Land und hätte gedacht, dass wir 22 Prozent bekommen – gerade wenn man weiß, was wir alles gemacht haben.

Was sind die Gründe für das Ergebnis?

In Brandenburg hat wohl eine Wählerwanderung hin zur AfD stattgefunden – auch unsere Partei hat das in Größenordnungen zu spüren bekommen. Diese Partei ist eine Herausforderung, der sich die Politik insgesamt stellen muss. Wir haben aber auch das Problem gehabt, dass der nicht unbeträchtliche Anteil der Linken an der Arbeit der rot-roten Koalition – etwa beim Wahlalter mit 16, der Antirassismusklausel oder Verbesserungen bei der Polizeireform – in der Form nicht kenntlich geworden ist.

Würden Sie der Linken noch eine Regierungsbeteiligung empfehlen?

Wir müssen die Situation nüchtern analysieren. Ich denke, es wird bei uns weiterhin die Bereitschaft vorhanden sein, in der Landesregierung mitzuarbeiten. Wir haben schließlich viele konkrete Vorstellungen – etwa zur Verbesserung der Betreuungsschlüssel in Kitas und Horten.Die Fragen stellte Henri Kramer

Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke), 60, ist seit Jahren Oppositionschef in der Stadtverordnetenversammlung. Im Landtag sitzt der Innenexperte seiner Fraktion seit 2004.

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