Brandenburg: „Ich traue meinem Navi nicht mehr“
Warum ein Autofahrer auf der A 100 falsch abbog
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Bernd Sander, 49, hat am Dienstag auf der Berliner Autobahnabfahrt Gradestraße seinem Navigationsgerät vertraut – und durchbrach einen Zaun, um am Ende an einem Baum zu landen. Tanja Buntrock erwischte ihn am Tag danach am Telefon.
Herr Sander, wie geht’s Ihnen?
Wie durch ein Wunder habe ich nur einen Kratzer abbekommen. Mein alter 3er BMW ist hinüber. Aber das ist schon eine irre Geschichte.
Weil das Navi Sie verwirrt hat?
Ich lebe erst seit drei Jahren in Berlin. Mit dem Navi im Auto war ich morgens im Dunkeln auf dem Weg nach Mahlow. An der Abfahrt Gradestraße hieß es: Halten Sie sich links. Das habe ich gemacht und denke noch, wo sind denn hier die weißen Markierungen? Schwupps, bin ich schon volle Kanne 90 Grad gegen den Zaun geknallt und die Böschung hinabgeflogen. Gut, dass der Baum klein war.
Glück im Unglück.
Ja. Vorsorglich habe ich die Nacht im Krankenhaus verbracht.
Fahren Sie nun künftig ohne Navi?
Ich bin beruflich in ganz Deutschland unterwegs und brauche das Gerät. Das habe ich mir für etwa 200 Euro gekauft. Aber eines habe ich aus dem Unfall gelernt: Ich muss meine Aufmerksamkeit auf die wirkliche Welt lenken und darf nicht nur auf ein technisches Gerät vertrauen.
Das ist ja in allen Lebenslagen sinnvoll.
Stimmt schon. Aber ich werde auch noch einmal mit einem Mietwagen die Strecke abfahren. Ich will prüfen, ob die gut genug ausgeschildert ist. Außerdem muss ich sowieso noch Werkzeug aus dem alten Wagen holen.
Und den Navi-Hersteller anrufen?
Nein, was soll das bringen? Die Navigationsgeräte haben auch immer mehr Probleme mit den ganzen Updates. Da ändert sich andauernd so viel.
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