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Brandenburg: ILB soll mehr aus eigener Kasse fördern Neuer Bankenchef lässt Frage nach Gehalt offen

Potsdam - Er hat vermutlich den am zweitbesten dotierten Job, der aus der brandenburgischen Landeskasse bezahlt wird: Am Mittwoch wurde Tillmann Stenger offiziell als neuer Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) in Potsdam vorgestellt. Der 53-Jährige hat zu Jahresbeginn den langjährigen Vorstandschef Klaus-Dieter Licht abgelöst, der mit 65 Jahren in den Ruhestand gegangen ist.

Von Matthias Matern

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Potsdam - Er hat vermutlich den am zweitbesten dotierten Job, der aus der brandenburgischen Landeskasse bezahlt wird: Am Mittwoch wurde Tillmann Stenger offiziell als neuer Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) in Potsdam vorgestellt. Der 53-Jährige hat zu Jahresbeginn den langjährigen Vorstandschef Klaus-Dieter Licht abgelöst, der mit 65 Jahren in den Ruhestand gegangen ist. „Ich stehe für Kontinuität. Kurs halten ist für mich eine ganz wichtige Prämisse“, sagte Stenger am gestrigen Mittwoch.

Als seine wichtigsten Ziele bezeichnete der in Siegen (Westfalen) geborene Bankchef den Ausbau des ILB-eigenen und haushaltsunabhängigen Fördergeschäfts, die Stärkung des Eigenkapitals der Bank angesichts der verschärften Auflagen nach der weltweiten Finanzkrise und ein möglichst effektiver Einsatz der zurückgehenden EU-Fördermittel. Wie berichtet wird in Brüssel derzeit über die für den Zeitraum 2014 bis 2020 zur Verfügung stehenden Fördergelder verhandelt. Wegen der insgesamt guten wirtschaftlichen Entwicklung Brandenburgs muss das Land künftig wohl mit deutlich weniger Geld auskommen. Die Landesregierung hofft auf wenigstens zwei Drittel der bisherigen Summe. Die sei aber eher unrealistisch, hieß es zuletzt aus dem EU-Parlament. „Wenn es dann weniger wird, müssen wir aus dem zur Verfügung stehenden Geld mehr machen“, meinte der neue ILB-Chef. Die Bank selbst habe 2012 voraussichtlich einen Überschuss von 11 Millionen Euro erwirtschaftet.

Wie viel er künftig selbst bekommt, wollte Stenger dagegen nicht sagen. Trotz mehrfacher Nachfragen nannte er sein Gehalt als ILB-Vorstandschef nicht, sagte lediglich, er habe „gut verhandelt“. Erst später reichte ein ILB-Sprecher die Summe nach. Demnach erhält Stenger, der dem ILB-Vorstand bereits seit Anfang 2011 angehört, pro Jahr ein Festgehalt von 213 000 Euro. Dazu kommt ein erfolgsabhängiger Zuschlag. Damit bleibt der neue Vorstandschef zwar unter den Bezügen seines Vorgängers, aber bekäme noch immer deutlich mehr als die meisten anderen Chefs von Gesellschaften, an denen das Land Brandenburg beteiligt ist. Laut des Beteiligungsberichts 2011 der Landesregierung strich Ex-ILB-Chef Licht 2010 ein Fixgehalt von 245 000 Euro ein und kassierte ein Zuschlag von 100 000 Euro. Dem Bericht zufolge verdient lediglich der umstrittene Chef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB), Rainer Schwarz, mehr. 2010 betrug sein Festgehalt 300 000 Euro. Die Zuschläge beliefen sich auf 50 000 Euro. Matthias Matern

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