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Brandenburg: Im Namen der Freiheit
Der „Freedom Marathon“ kommt mit doppeltem Ziel: Spenden und Profit
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Berlin - Nadeshda will auch selbst rennen. „Nicht den Marathon, aber die zehn Kilometer habe ich mir vorgenommen“, sagt die Schauspielerin Friederike Kempter, allen bekannt als Assistentin Nadeshda aus dem Münsteraner „Tatort“. Kempter hat sich als Botschafterin der Uno-Flüchtlingshilfe die Flüchtlingslager in Jordanien angeschaut. Am Dienstag war sie als Unterstützerin des geplanten „Freedom Marathon Berlin“ im Berlin Capital Club im Hilton am Gendarmenmarkt, um für den Lauf zu werben.
Die Veranstalter planen einen zweiten Marathon für die Stadt. Er soll im Mai stattfinden, und zwar am Pfingstsonntag und damit am selben Tag wie der Karneval der Kulturen. Die Organisation stehe mittlerweile, sagte Gerhard Janetzky, Chef der Firma Golazo Sports GmbH, die das Ganze veranstaltet. Es soll eine sechsstellige Summe gesammelt werden, die der Uno-Flüchtlingshilfe zugutekommen soll. Selbstlos ist das aber nicht. Gewinn wolle man damit auch machen, sagte Janetzky. Schließlich sei man eine GmbH und mache sich sogar strafbar, wenn man anstrebe, keinen Gewinn zu erzielen. Maximal 20 000 Läufer sollen zugelassen werden – keine großen Namen, keine bezahlten Läufer, und es gibt auch keine Siegprämien.
Mit Polizei, Verkehrslenkung und sonstigen Behörden sei alles abgesprochen, alle Genehmigungen seien durch. Der Lauf wird auf der Strecke des ältesten Straßenlaufs Berlins ausgetragen, des Big 25. Es gibt vier Distanzen. Alle Teilnehmer starten zeitgleich; jeder kann wählen, ob er zehn Kilometer, 25 Kilometer, Halbmarathon oder Marathon laufen will. Wer den Marathon läuft, legt einfach die Halbmarathon-Strecke zweimal zurück. So kommt es nicht zu weiteren Straßensperrungen. Der SCC als Veranstalter des Berlin-Marathons, der jedes Jahr im September stattfindet, hatte auf den Zuwachs nicht allzu erfreut reagiert, und auch die Veranstalter des Karnevals der Kulturen zeigten sich skeptisch. Der SCC befürchtet ein Verkehrschaos, da am Pfingstwochenende die Stadt voller Besucher ist und die Laufstrecke, wenn sie für den Marathon zweimal abgelaufen wird, auch doppelt so lange gesperrt bleiben müsse. Fatina Keilani
Fatina Keilani
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