Brandenburg: Imam als IS-Terrorhelfer in Haft SPD-Politiker fordert, Vereinsverbot zu prüfen
Berlin - Der Moscheeverein „Fussilet 33 e.V.
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Berlin - Der Moscheeverein „Fussilet 33 e.V.“ in der Perleberger Straße in Berlin-Moabit ist erneut in den Fokus der Sicherheitsbehörden geraten. Wie Polizei und Justiz am Donnerstagmittag mitteilten, wurde der 30-jährige Imam des Moscheevereins bereits am Mittwoch als mutmaßlicher Terrorhelfer festgenommen. Er steht unter dringendem Verdacht, für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ geworben und sie unterstützt zu haben. Gadhizmurad A., russischer Staatsangehöriger dagestanischer Herkunft, sitzt nun in Untersuchungshaft – genau wie seine beiden Weggefährten Ismet D. und Emin F., die schon im Januar nach einer Razzia in den Räumen des Moscheevereins festgenommen worden waren.
A. soll hauptsächlich auf verschiedenen Plattformen im Internet für die Terroristen des IS aktiv gewesen sein. Auf Facebook, YouTube und auf dschihadistischen Seiten soll er sich für die Ziele der Islamisten eingesetzt haben. „Er veröffentlichte unter anderem Kampflieder im Internet“, sagte Martin Steltner von der Staatsanwaltschaft. Dem Justizsprecher zufolge war A. im Jahr 2002 illegal nach Deutschland eingereist und hatte Asyl beantragt. 2003 wurde sein Antrag abgelehnt – A. konnte aber nicht in seine Heimat abgeschoben werden, da ihm dort Verfolgung drohte. „Anschließend ist A. abgetaucht und erst 2006 wieder in der salafistischen Szene in Erscheinung getreten“, sagte Steltner. A. engagierte sich in dem Moscheeverein und wurde laut Justiz zur „engen Kontaktperson“ des selbst erklärten „Emirs von Wedding“ Ismet D., der junge Männer in einem Gebetszirkel auf den islamistischen Kampf in Syrien eingeschworen haben soll. Nach der Verhaftung von D. und F. trat Gadhizmurad A. offenbar in ihre Fußstapfen – und suchte als Imam der Moschee die Öffentlichkeit.
Nach Angaben der Justiz soll er nicht nur im Netz für den IS getrommelt haben, sondern wird auch verdächtigt, die Dschihadisten in Syrien mit militärischem Equipment wie Zielfernrohren und Nachtsichtgeräten versorgt zu haben. „Deshalb wird auch wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt“, sagte Steltner. Die Ermittlungen im Umfeld von „Fussilet 33 e.V.“ dauern noch an. Timo Kather
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