DOKUMENTIERT: Immer wieder Anschläge auf Flüchtlingsheime

Unterkünfte für Flüchtlinge in Brandenburg werden immer wieder Zielscheibe für ausländerfeindliche Attacken.

In der Nacht zum 1. November 1992 geht in Dolgenbrodt ein Haus für Flüchtlinge in Flammen auf - einen Tag bevor dort 86 Menschen aus Afrika einziehen sollen. Zuvor hatte sich die Mehrheit der rund 270 Dorfbewohner per Unterschriftensammlung gegen das Heim ausgesprochen.

1996 wird ein Bauunternehmer wegen Brandstiftung zu zwei Jahren Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt, 1998 werden vier Hintermänner zu Bewährungsstrafen verurteilt. In Dolgenbrodt gibt es heute keine Asylunterkunft mehr. Die Ruine des abgebrannten Heims mitten im Wald ist für einen Fremden selbst bei gutem Willen nicht mehr zu finden.

Auf Brandstiftung geht vermutlich auch das Feuer in einem Asylbewerberheim in Schönwalde am 18. Februar 1998 zurück. Rund 20 Flüchtlinge, die dort untergebracht sind, kommen mit dem Schrecken davon.

Am 12. Mai 2012 brennt es in einem Flüchtlingsheim in Waßmannsdorf. Dabei zünden Unbekannte zwei Kinderwagen an. Die Feuerwehr kann ein Ausbreiten der Flammen gerade noch verhindern.

In der Neujahrsnacht 2013 bricht in einem leerstehenden Gebäude der Beelitzer Heilstätten ein Feuer aus. Kurz danach sollten dort Flüchtlinge einziehen. Ein 30-Jähriger wird später wegen Brandstiftung zu einem Jahr und zehn Monaten verurteilt.

In einem geplanten Flüchtlingsheim in Zossen wird am 16. Mai 2015 ein Feuer gelegt. Zwei Verdächtige werden zunächst festgenommen, danach wieder auf freien Fuß gesetzt.

Am 25. Juli 2015 brennt es in der Wohnung einer Flüchtlingsfamilie in Brandenburg/Havel. Vor der Wohnungstür der Familie mit drei Kindern aus dem Nordkaukasus hatten Unbekannte eine Zeitung angezündet. Der Vater konnte noch rechtzeitig das Feuer löschen. dpa