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Brandenburg: In den Stau geschlittert

In Berlin führte der erste Schnee zu Chaos. In Brandenburg blieb es ruhig

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Berlin/Potsdam - Die Fahrgäste der Buslinie 109 der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mussten gestern Geduld beweisen. Da hatte der Busfahrer seine Passagiere an der Station nahe Schloss Charlottenburg einsteigen lassen – und dann drehten die Räder seines Fahrzeuges durch. Zehn Minuten dauerte es, bis der Fahrer beim Manövrieren, mal sanftem und mal stärkerem Gasgeben die vereiste Schlitterbahn an der Haltestelle überwunden hatte.

Den ersten Schnee haben die Berliner alles andere als gut bewältigt: Kaum hatte sich gestern in einigen Stadtteilen ein zartes Weiß ausgebreitet, gab es schon Probleme auf den Straßen. So vereiste der Schnee unter anderem an der Otto-Suhr-Allee und am Kaiserdamm, das führte nach Angaben der Verkehrs-Management-Zentrale zu „massiven“ Störungen des Verkehrs in den Stadtteilen Wedding, Moabit und Charlottenburg. Auch die Autobahntunnel in Britz und in Tegel waren gestern früh zwischen 8.45 Uhr und 9.15 Uhr wiederholt zeitweilig wegen Staugefahr aus Sicherheitsgründen gesperrt. Mehr Unfälle als gewöhnlich gab es laut Polizei nicht, deshalb mussten die „gelben Engel“ nicht häufiger ausrücken als sonst, hieß es beim ADAC. Allerdings legte sich im Tunnel Tegel ein Pkw quer, der abgeschleppt werden musste. Bei der S-Bahn hingegen hatte man am Mittwoch positive Nachrichten parat: keine witterungsbedingten Einschränkungen.

Und rutschig wird es voraussichtlich weitergehen, denn bis zum Wochenende wird es täglich ein wenig kälter, und es gibt Schnee. Deshalb raten die Verkehrsclubs dringend dazu, Winterreifen aufzuziehen und den Wagen fit für die kalte Jahreszeit zu machen: Also Schneeschieber parat legen und Frostschutzmittel in die Scheibenwischanlage füllen.

Auch auf der Berliner Straße zwischen Breite Straße und Florastraße in Pankow ging in der Früh nichts mehr, aber aus anderen Gründen: Die Fahrbahn hatte sich abgesenkt, ein mit 700 Kilo Dönerfleisch beladener Lastwagen war laut Polizei in einem vier Quadratmeter großen Loch steckengeblieben. Die Feuerwehr lud die Dönerspieße um, zog den Lkw zurück auf die Fahrbahn. Die Absenkung wurde durch unterirdische Bauarbeiten ausgelöst: Beim „unterirdischen Spülvortrieb“ für die Wasserbetriebe war es zu Verwerfungen im Erdreich gekommen.

Nach Auskunft des neuen Wetterdienstes dieser Zeitung, Mowis, sinken die Temperaturen bis zum Sonnabend weiter. Von minus drei Grad geht es herunter auf bis zu minus sieben Grad am Tag. Nachts wird strenger Frost erwartet, alles in allem eine normale Witterung für die Jahreszeit. Ob es eine weiße Weihnacht gibt, ist noch fraglich. Laut Meteorologe Michael Burgstaller könnte es wieder wärmer werden und Regen geben.

In Brandenburg dagegen sind Schneefälle spärlich ausgefallen. Nur im südlichen Havelland bis zum Oderbruch seien am Mittwochmorgen Schneehöhen zwischen 0,1 und 0,8 Zentimetern gemessen worden, sagte Meteorologe Ronny Büttner vom privaten Wetterdienst MeteoGroup Deutschland. Mit weiterem Schneefall sei vorerst nicht zu rechnen.

Auf den Straßen kam es nach Angaben der Polizei nur zu zwei witterungsbedingten Verkehrsunfällen. Personen wurden nicht verletzt. ball/kög/svo/ddp

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