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HINTERGRUND: In der Suppenküche lassen sich bis zu 100 Euro im Monat sparen

Wann gilt man als arm?Als von Armut gefährdet gilt nach den Kriterien der Vereinten Nationen derjenige, der 60 Prozent oder weniger des Durchschnittseinkommens seines Heimatlandes zur Verfügung hat.

Stand:

Wann gilt man als arm?

Als von Armut gefährdet gilt nach den Kriterien der Vereinten Nationen derjenige, der 60 Prozent oder weniger des Durchschnittseinkommens seines Heimatlandes zur Verfügung hat.

Wie viele gelten als arm?

16,3 Prozent aller Brandenburger und 19,2 Prozent aller Berliner gelten gemessen am durchschnittlichen Nettoeinkommen in Deutschland als von Armut bedroht. Bundesweit gelten 14,5 Prozent als gefährdet. Zusätzlich zum Bundesmaßstab ermittelt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg auch eine Quote im Landesmaßstab. Dabei werden auch die Kreise und kreisfreien Städte berücksichtigt. Grundlage ist das mittlere Monatseinkommen im Land.

Wer ist besonders betroffen?

Nach Meinung von Sozialexperten sind vor allem Alleinerziehende, Geringerqualifizierte und Langzeitarbeitslose in strukturschwachen Regionen von Armut bedroht. Zudem wird besonders in Ostdeutschland ein Anstieg der Altersarmut erwartet. Im Osten wurden in den 90er Jahren rund 1,3 Millionen Menschen umgeschult oder in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beschäftigt und konnten deshalb zeitweise keine Rentenansprüche erwerben.

Wo sind die Armutsregionen?

Besonders hoch ist die Armutsgefahr in allen Kreisen Brandenburgs ohne direkte Grenze zu Berlin, da sich das Wirtschaftswachstum und damit die Chance auf Arbeit hauptsächlich im südwestlichen Umland der Stadt konzentrieren.

Gibt es Armutskarrieren?

Von Fachleuten wird diese Frage eindeutig mit Ja beantwortet. Verwiesen wird auf eine etablierte zweite Generation von Hartz IV-Beziehern in Brandenburg. Kinder, die selbst Perspektivlosigkeit vorgelebt bekämen, würden es oft nicht schaffen, auszubrechen, heißt es.

Wer hilft?

Neben den staatlichen Hilfen wie Hartz IV gibt es viele karitative Angebote wie Suppenküchen und Kleiderkammern. Der Zulauf sei stark gestiegen, berichten Träger. Teilweise lassen sich so beim Essen im Monat bis zu 100 Euro sparen. mat

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