Brandenburg: In Richtung Mittelpunkt der Erde Erste Probebohrung nach Erdöl in der Lausitz
Berlin/Guhlen - Bei der Suche nach Erdöl in der Niederlausitz wird jetzt nach jahrzehntelanger Pause die erste Probebohrung gestartet. „Wir wollen nächste Woche mit einer Bohrung bei Guhlen im Landkreis Dahme-Spreewald die praktische Bestätigung für unsere Untersuchungen erbringen“, sagte der Projektleiter Thomas Schröter von der in Berlin ansässigen Firma Central European Petroleum GmbH (CEP) Ende der Woche.
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Berlin/Guhlen - Bei der Suche nach Erdöl in der Niederlausitz wird jetzt nach jahrzehntelanger Pause die erste Probebohrung gestartet. „Wir wollen nächste Woche mit einer Bohrung bei Guhlen im Landkreis Dahme-Spreewald die praktische Bestätigung für unsere Untersuchungen erbringen“, sagte der Projektleiter Thomas Schröter von der in Berlin ansässigen Firma Central European Petroleum GmbH (CEP) Ende der Woche. Die Bohrung solle bis in 2850 Meter Tiefe reichen, in sechs Wochen fertig sein und etwa zwölf Millionen Euro kosten.
Falls die Testbohrung erfolgreich ist, müsse CEP erneut eine Fördererlaubnis beantragen. „Falls das Landesbergamt in Cottbus der CEP eine Förderbewilligung erteilt, könnten wir ab 2015 mit der Ölförderung beginnen“, so der Projektleiter. „In der Kalksteinschicht der Lagerstätte rechnen wir mit bis zu fünf Millionen Tonnen förderbarem Erdöl.“ Diese Menge liege fünfmal höher als die durchschnittliche Größe von Neufunden in Europa während der letzten Jahre.
CEP unternimmt im Feld Lübben seit 2009 seismische Messungen der tiefen Erdschichten. Die etwa 1500 Quadratkilometer große Fläche reicht bis Guhlen in der Nähe des Schwielochsees und Peitz (Spree-Neiße) nördlich von Cottbus. „Damit gibt es in der Niederlausitz erstmals wieder seit Ende der 80er Jahre seismische Untersuchungen zur Erdölerkundung“, berichtete Schröter. Erdöl ist bereits von den 1960er bis in die 1990er Jahre in der Lausitz gefördert worden. Zurzeit produziert im Land nur noch das Unternehmen Gaz de France etwa 20 000 Tonnen Erdöl bei Küstrin-Kietz (Oder-Spree) aus einer schon zur DDR-Zeit erschlossenen Förderstätte.
Nach Abschluss der Bohrung in Guhlen im Herbst werde der 54 Meter hohe Turm wieder abgebaut. „Zuvor haben wir mit dieser mobilen Anlage eine Probebohrung auf der Halbinsel Usedom niedergebracht, wo eine Nebenstruktur des Erdölfeldes Lütow getestet wurde“, so Schröter. „In diesem Feld wird schon seit 47 Jahren Öl gefördert, bisher etwa 1,5 Millionen Tonnen.“ CEP GMBH]Peter Jähnel
Peter Jähnel
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