Brandenburg: Integration durch Arbeit
Politik diskutiert über Folgerungen aus Studie zur Lage der Migranten
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Berlin - Die Studie des „Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung“ zur Integration von Migranten in Deutschland stößt auch in Berlin auf großes Interesse. Dass es den Zuwanderern und deren Familien in München, Stuttgart oder Frankfurt am Main offenbar besser geht als in Berlin, wundert den Landesbeauftragten für Integration, Günter Piening, dabei nicht. „Die Ökonomie bestimmt auch die Lebenssituation der Migranten, und den großen süddeutschen Städten geht es in der Regel wirtschaftlich gut.“
Im Städtevergleich des Instituts liege Berlin trotzdem im oberen Mittelfeld, so Piening. Das sei eine gute Nachricht. Aber man dürfe nicht die Augen davor verschließen, dass die „soziale Polarisierung, die ethnisch überlagert wird“, in Berlin zunehme. Es gebe erfolgreiche, akademisch gebildete Menschen mit Migrationshintergrund. Andererseits verfestigten sich die Probleme großer Zuwanderergruppen. „Wie man dieses Aus einanderdriften stoppt, muss die Diskussion bestimmen“, forderte Piening.
Dass die Studie auf Statistiken von 2005 aufbaue, sei ein Nachteil, warf der Integrationsbeauftragte ein. Seitdem habe sich die Arbeitslosigkeit der Migranten in Berlin um ein Drittel verringert und der Anteil der Jugendlichen aus Zuwandererfamilien ohne Ausbildung von 18 auf 13 Prozent. Piening kündigte einen eigenen, neuen Bericht zur Lage der Zuwanderer an, der auf den Zahlen des Mikrozensus von 2008 beruhe.
Der Sprecher des Türkischen Bundes, Safter Cinar, forderte eine größere soziale Durchlässigkeit im Bildungssystem und ein verstärktes Engagement der Mi grantenorganisationen. Und es gebe eine wichtige psychologische Komponente: „Anerkennung und Motivation sind wirksamer als Sanktionen.“ Nach Meinung der Grünen-Politikerin Bilkay Öney müsse die türkische Regierung endlich die Integration der in Deutschland lebenden Mi granten als eigene Aufgabe begreifen und „stärkere Signale aus Ankara“ senden. Die CDU wiederum forderte den Senat auf, die Integrationspolitik „zur Chefsache“ zu machen, anstatt kleinteilig in verschiedenen Behörden daran zu basteln. za
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