Brandenburg: IT- und Medienbranche im Aufwind
Laut einer IHK–Studie planen Medien- und IT- Unternehmen wieder Mitarbeiter einzustellen
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Laut einer IHK–Studie planen Medien- und IT- Unternehmen wieder Mitarbeiter einzustellen Berlin/Potsdam - Es geht wieder bergauf mit der IT- und Medienwirtschaft in Brandenburg. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht die konjunkturelle Lage der Branche nicht nur deutlich besser aus als die gesamtwirtschaftliche. Fast jedes dritte IT- und fast jedes zweite Medien-Unternehmen plant im nächsten Jahr, Mitarbeiter einzustellen. 28 Prozent der Medien- und 50 Prozent der IT-Firmen erwarten steigende Umsätze. 61 der Medien- und 75 Prozent der IT-Firmen wollen sogar investieren. Die Zahlen beruhen auf einer Umfrage von Unternehmen im Frühjahr 2004. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit den vier Industrie- und Handelskammern für den Raum Berlin-Brandenburg erstellt, gestern wurde sie im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin präsentiert. In Brandenburg konzentriert sich die Branche auf die Städte und den Speckgürtel von Berlin. Im ländlichen Bereich gibt es laut Studie es keine prägnanten Standorte, anders als in anderen Bundesländern. Dort würden zwar keine Medien, aber IT-Standorte auch in abgelegeneren Gegenden angesiedelt. Ein deutliches Defizit sehen die Betriebe in der einer ungenügenden Hilfestellung durch die öffentliche Hand. Mehr als 50 Prozent bewertete die Unterstützung durch Behörden und Politik sowie die öffentlichen Förderangebote mit Schulnoten von 4 bis 6. „Bis heute fehlt ein medienpolitisches Gesamtkonzept für die Region“, erklärte Ludger Hinsen von der IHK Berlin. Außerdem müsse bedarfsgerechter gefördert werden, kritisierte er. „Berlin entfaltet eine Strahlkraft, von der Brandenburg profitieren kann“, erklärte Carsten Schöning, Teamleiter der IHK Potsdam. Die Länder werden, so ergab die Umfrage, überregional als eine Einheit wahrgenommen. Entsprechend müsse sich die Region auch gemeinsam vermarkten. Die Vernetzung über die Ländergrenze hinaus müsse weiter vorangetrieben werden. In der Metropole und im Umland würden sich die gleichen Tendenzen abzeichnen, IT- und Medienbranche zum Wachstumsmotor der Region werden. Nur: In Brandenburg lägen die positiven Entwicklungszahlen noch etwas unter denen Berlins. Im Vergleich zu der kreativen Stadt Berlin, in der vielfältige Unternehmen an einem Ort zu finden seien, biete Brandenburg einen anderen Standortvorteil: niedrigere Löhne und Kosten sowie eine hohe Lebensqualität, sagte Schöning. Während es im Medienbereich bereits feste Koordinierungsstellen wie das Medienboard gebe, müsse im IT-Bereich eine solche Einrichtung noch geschaffen werden, erklärte er. Erste Ansätze gebe es bereits mit dem lockeren Zusammenschluss von „We make IT Berlin Brandenburg“, in dem rund 150 bis 200 Unternehmen aus Berlin und Brandenburg locker vernetzt sind. Es gehe darum, einen gemeinsamen Internetauftritt zu realisieren, der das Angebot der Region zusammenfasse, Unternehmen und ihre Kompetenzen darstelle. Darüber hinaus müsse ein hauptamtlicher Ansprechpartner eingesetzt werden. An der DIW-Umfrage hatten sich 10,2 Prozent der angeschriebenen 9209 Firmen in Berlin und Brandenburg beteiligt. In Brandenburg sendeten rund 7,5 Prozent der 3662 Medien- und IT- Unternehmen die Fragebögen zurück. M. Hartig
M. Hartig
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