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Brandenburg: Jahrelang Kokain übers Meer geschmuggelt

Berlin - Als die Segelyacht „Lazy Bones Star“ im Frühjahr 1996 Kurs auf die Karibikinsel St. Lucia nahm, begann ein dunkles Millionen-Geschäft: Ein früherer Gastwirt aus Berlin soll mit Komplizen insgesamt zehn Drogentransporte organisiert haben.

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Berlin - Als die Segelyacht „Lazy Bones Star“ im Frühjahr 1996 Kurs auf die Karibikinsel St. Lucia nahm, begann ein dunkles Millionen-Geschäft: Ein früherer Gastwirt aus Berlin soll mit Komplizen insgesamt zehn Drogentransporte organisiert haben. Sie schmuggelten laut Anklage über die Jahre hinweg mehr als eine Tonne Kokain nach Europa. Seit gestern wird der Fall vor dem Landgericht Berlin verhandelt. Angeklagt sind zehn Männer und eine Frau im Alter von 30 bis 62 Jahren – wegen bandenmäßigen Drogenhandels im zweistelligen Millionenwert.

Als erster der Angeklagten äußerte sich Michael B., der einstige Wirt. „Ich fühlte mich nicht als krimineller Drogenhändler“, erklärte der ergraute Angeklagte. Er habe über 20 Jahre auf Ibiza gelebt und dort selbst mit dem „Jetset“ reichlich Alkohol und Kokain konsumiert. Seine Grenzen hätten sich durch ein „exzessives Partyleben“ verschoben. Als seine Taschen dann leer waren, habe er weiter den wohlhabenden Unternehmer gespielt und sei auf die Idee mit dem Drogenhandel gekommen. Das Kokain wurde auf Segelyachten von St. Lucia verschifft. In Spanien oder Portugal angekommen, ging es über den Landweg hauptsächlich an einen Abnehmer in Großbritannien. Ende Mai 2005 wurden B. und weitere Angeklagte nach umfangreichen Ermittlungen festgenommen. Der Prozess wird am 10. Juli fortgesetzt. K. G.

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