Brandenburg: Jamlitz: Neue Suche nach Massengrab Gebeine von 753 jüdischen NS-Opfern nicht gefunden
Potsdam/Jamlitz - In Jamlitz (Dahme-Spreewald) soll die Suche nach einem Massengrab mit den Überresten von 753 ermordeten jüdischen KZ-Häftlingen im Frühjahr erneut aufgenommen werden. Das teilte das brandenburgische Innenministerium am Freitag nach einer Sitzung einer Arbeitskommission beteiligter Behörden und Institutionen in Potsdam mit.
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Potsdam/Jamlitz - In Jamlitz (Dahme-Spreewald) soll die Suche nach einem Massengrab mit den Überresten von 753 ermordeten jüdischen KZ-Häftlingen im Frühjahr erneut aufgenommen werden. Das teilte das brandenburgische Innenministerium am Freitag nach einer Sitzung einer Arbeitskommission beteiligter Behörden und Institutionen in Potsdam mit. Im Mai des vergangenen Jahres war die Suche auf einem Grundstück eingestellt worden, nachdem dort zwar Reste von Häftlingsbaracken aber keine sterblichen Überreste gefunden worden waren. Nun solle ab „Ende Mai bzw. Anfang Juni“ auf dem knapp 5000 Quadratmeter großen Privatgrundstück und einem Teil des angrenzenden Waldgebietes gesucht werden, so Innenminister Rainer Speer (SPD), der darauf verwies, dass auch in diesem Fall das Ergebnis der Suche offen sei. „Es gibt keine Sicherheit, dass das Grab dort gefunden wird. Wir wissen aber, dass sich hier die beiden sogenannten Schonungsblocks befanden, in deren unmittelbarer Umgebung das Grab sein könnte. Deshalb werden wir noch einmal suchen, um Gewissheit zu bekommen. Dazu sind wir den Opfern und auch ihren Angehörigen gegenüber verpflichtet“, so Speer.
In Jamlitz wird das bundesweit größte Massengrab jüdischer Opfer außerhalb einstiger Vernichtungslager vermutet. Am 2. Februar 1945 wurden bei der Räumung des Außenlagers Lieberose des KZ Sachsenhausen in Jamlitz jüdische Gefangene erschossen. Trotz jahrelanger Suche wurden die Gebeine nicht gefunden. Am 3. Februar 1945 waren weitere 589 kranke, nicht gehfähige Häftlinge des Lagers ermordet worden. Ihre Gebeine hatte man 1958 und 1971 bei Bauarbeiten in einer Kiesgrube bei Staakow gefunden. Dort wurde im Juni 2009 ein jüdischer Friedhof eingeweiht. pet
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