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Brandenburg: „Joey“ geht nach Malaysia

CargoLifter-Auktion beendet/Erwartung nicht erfüllt

CargoLifter-Auktion beendet/Erwartung nicht erfüllt Von Wolfgang Jasinski Brand. Fast 3000 Menschen wollten beim Ausverkauf des einstigen Luftschiffentwicklers CargoLifter am Sonnabend in Brand (Dahme-Spreewald) mitbieten oder wenigstens dabei sein. „Es ging aber alles ganz gesittet zu“, sagt Rudi Bonnarens von der Firma Christoph Sattler aus Senden-Bösensell im Ruhrgebiet, die auf Industrieversteigerungen spezialisiert ist. Etwa vier Fünftel der Bieter für die am letzten der drei Auktionstage unter den Hammer gekommenen Büroausstattungen seien Privatpersonen gewesen. Die Hoffnungen von Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning und der Auktionare auf einen Gesamterlös von 1,9 Millionen Euro erfüllten sich allerdings nicht. Rund eine Million Euro komme unter dem Strich zusammen, sagt Bonnarens. Das fällt bei Ansprüchen der Gläubiger von etwa 120 Millionen Euro kaum ins Gewicht. Allein das Land Brandenburg beansprucht 50 Millionen. Allerdings, so Bonnarens, wurden zwei große Stücke noch nicht an den Mann gebracht: der fast 270 Meter lange, von Computern gesteuerte, aber nie benutzte Schneidetisch, auf dem die Hüllen für die Luftschiffe zugeschnitten werden sollten, und die an der Decke der riesigen Halle montierte Krananlage. Sie sollen nun möglichst im telefonischen Verfahren veräußert werden. Den Auktionaren bleibt dafür eine letzte Frist bis zum 31. Dezember. Danach will eine britisch-malaysische Investorengruppe als neuer Besitzer der Riesenhalle dort bis Herbst nächsten Jahres den weltgrößten überdachten Tropenwald mit Badestrand anlegen. Insgesamt waren an drei Auktionstagen im Verlauf der Woche etwa 3000 Positionen aus dem Bestand des insolventen Unternehmens angeboten worden, darunter vor allem Maschinen, Fahrzeuge und sonstige Technik. Als spektakulärstes Stück fand das kleine Testluftschiff „Joey“ für 13 500 Euro einen neuen Besitzer in Malaysia. Zwei große Ballons gingen für 57 000 Euro nach Frankreich. Zum Abschluss am Sonnabend fiel rund 900 Mal der Hammer. Die in Paketen angebotene Büroausstattung seien zu etwa 90 Prozent versteigert worden, die Computer und weitere elektronische Güter sogar komplett, sagt Versteigerer Bonnarens.

Wolfgang Jasinski

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