Brandenburg: Jugendliche verletzten Polizisten
Berlin - Es hört sich an wie die Bilanz einer Auseinandersetzung mit einer Horde betrunkener Rocker oder Fußballhooligans: Fünf verletzte Polizisten mussten am Samstagabend nach einer aus dem Ruder gelaufenen Personenkontrolle in Berlin-Pankow ins Krankenhaus, um ihre Blessuren versorgen zu lassen. Drei von ihnen waren so lädiert, dass sie ihren Dienst nach der ambulanten Versorgung beenden mussten.
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Berlin - Es hört sich an wie die Bilanz einer Auseinandersetzung mit einer Horde betrunkener Rocker oder Fußballhooligans: Fünf verletzte Polizisten mussten am Samstagabend nach einer aus dem Ruder gelaufenen Personenkontrolle in Berlin-Pankow ins Krankenhaus, um ihre Blessuren versorgen zu lassen. Drei von ihnen waren so lädiert, dass sie ihren Dienst nach der ambulanten Versorgung beenden mussten.
Nur: Es waren weder Rocker noch Hooligans, die die fünf Beamten so zugerichtet hatten. Es waren nur zwei Teenager, die den Polizisten so zusetzten: ein polizeibekannter 14-jähriger Junge und ein Mädchen im Alter von gerade einmal 13 Jahren. Die beiden Teenager hingen laut Polizei mit etwa acht anderen Jugendlichen gegen 19.45 Uhr auf dem Bürgersteig der Elsa-Brandström-Straße herum. Sie beschimpften die Besatzung eines vorbeifahrenden Streifenwagens „in unflätigster Weise“, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag erklärte. Als auch noch eine zweite Streife zum Ziel der Schmähungen wurde, stiegen die Beamten aus, um die Personalien der Jugendlichen aufzunehmen und eine Anzeige wegen Beleidigung zu schreiben. Die etwa zehnköpfige Gruppe ergriff sofort die Flucht, nur einen 14-Jährigen erwischten die Polizisten.
Doch dieser leistete laut Polizei „heftigen Widerstand“, als zwei Beamte ihm Handschellen anlegen wollten. Durch eine schnelle Körperdrehung überraschte der Junge die Polizisten, alle drei gingen gemeinsam zu Boden. Der Junge war am schnellsten wieder auf den Beinen und trat auf die beiden Beamten ein, die sich mühten, wieder aufzustehen. Ein heftiges Handgemenge folgte, schließlich brachten die Polizisten den Jungen mit vereinten Kräften zu Boden. Doch damit nicht genug: Als die Beamten langsam die Oberhand gewannen, trat das 13-jährige Mädchen auf den Plan und eilte dem 14-Jährigen zur Hilfe. Mit einer Tragetasche, in der sich laut Polizei eine volle Halbliterflasche befand, schlug sie auf die Beamten ein. Auch sie leistete laut dem Polizeisprecher „massive Gegenwehr“, bis die Beamten die Auseinandersetzung für sich entschieden hatten. Über etwaige Verletzungen der Jugendlichen ist nichts bekannt.
Gegen den Jungen wird nun wegen Widerstands, Beleidigung und Körperverletzung ermittelt, gegen das 13-jährige Mädchen wegen Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung; bestraft wird es jedoch nicht – da es noch minderjährig ist.Timo Kather
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