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Bombodrom: Jung hält an Nutzungsplänen fest

Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat bekräftigt, das Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide weiter militärisch zu nutzen. Eine Bürgerinitiative protestiert schon lange dagegen.

Neuruppin - "Die Nutzbarkeit des Luft-Boden-Schießplatzes Wittstock ist gerade in der langfristigen Ausrichtung der Bundeswehr von so hohem Wert, dass die Aufgabe entsprechender Pläne ohne zwingende Gründe unverantwortlich wäre", schrieb Jung (CDU) nach Angaben der Bürgerinitiative "Freie Heide" an Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Platzeck hatte Jung im Dezember angeschrieben und für eine zivile Nutzung der Heide geworben. Jung gehe davon aus, die ausstehenden Hauptsache-Verfahren zu gewinnen, da sich die von Gerichten benannten Mängel nach seiner Ansicht beseitigen ließen.

Erstmals sei aber auch ein Passus für den Fall enthalten, dass der Bund die Prozesse verlieren könnte, sagte Staatskanzlei-Chef Clemens Appel (SPD). Er leitete Jungs Brief an die Bürgerinitiative weiter. Darin hieß es zudem: "Wenn sich wider Erwarten die Unverträglichkeit der Schutzinteressen der Region mit den Plänen der Bundeswehr erweisen würde, wäre über eine Änderung der Nutzungspläne oder über einen Verzicht auf den Luft-Boden-Schießplatz Wittstock zu befinden."

Die Luftwaffe will den rund 12.000 Hektar großen früheren sowjetischen Truppenübungsplatz für rund 1700 Einsätze pro Jahr nutzen. Dagegen protestiert seit Jahren die Bürgerinitiative "Freie Heide". Verwaltungsgerichte erließen bisher mehrere vorläufige Übungsverbote gegen die Bundeswehr. (tso/ddp)

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