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Brandenburg: Junghanns: Offensive für Mittelstand

ILB bietet „Brandenburg-Kredit“ mit besonders günstigen Zins-Konditionen an

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Potsdam - Damit kleine Unternehmen Brandenburgs verstärkt expandieren, exportieren und innovative neue Produkte entwickeln können, hat Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) für das Jahr 2007 eine breit angelegte „Mittelstandsoffensive“ angekündigt. Es ist die nächste Stufe der Reform der Landes-Wirtschaftspolitik, nachdem die Förderprogramme bereits auf 16 Wachstumsbranchen und industriell dynamische Orte konzentriert wurden. „Die Ära der Gießkanne ist vorbei. Mein Großprojekt bleibt der Mittelstand“, sagte Junghanns gestern auf einer Pressekonferenz der Landesinvestitionsbank (ILB), die zum 2. April ein neues Darlehensprogramm für kleine und mittlere Unternehmen und Freiberufler auflegt, Diese sollen künftig einen „Brandenburg-Kredit“ mit besonders günstigen Zins-Konditionen erhalten. Anders als bei bisherigen Programmen sind keine Branchen ausgeschlossen, erläuterte ILB-Vorstand Klaus-Dieter Licht. Den Kredit könne jeder Gewerbetreibende erhalten, „ob Bäcker, Landarzt, Apotheker oder kleiner Bauunternehmer.“ Es sei ein „Breitenangebot“. Der „Brandenburg-Kredit“ ist ein Gemeinschaftswerk der ILB mit der KfW Mittelstandsbank des Bundes. Neu ist, dass die von der KfW bereits zu günstigen Konditionen gewährten herkömmlichen Kredite werden mit Eigenmitteln der Landesförderbank noch einmal um 0,2 Prozent pro Jahr verbilligt werden, so Licht. Für das neue Brandenburg-Kreditprogramm sei mit der KfW Mittelstandsbank ein Darlehen über 100 Millionen Euro geschlossen worden. Zur weiteren Zinssenkung habe die ILB aus erwirtschafteten Gewinnen einen Förderfonds von 7,5 Millionen Euro eingerichtet. Je nach Bonität des Kreditnehmers sollen die Zinsen zwischen 3,55 und 6,4 Prozent per anno bei einer zehnjährigen Laufzeit betragen. Bei einem Darlehen über eine Million Euro gibt es laut ILB einen maximalen Zinsvorteil von 20 000 Euro über die ersten zehn Jahre. Finanziert werden können beispielsweise Grundstücke, Betriebssaustattung, Beschaffungen im Warenlager, die Übernahme von Unternehmen sowie Betriebsmittel. Die Firmen können bis zu 100 Prozent des Finanzbedarfs über das Darlehen decken. Der Kredit beträgt maximal zehn Millionen Euro. Abgewickelt wird der Kredit über die Hausbanken, die wie bisher auch Bonität und Risiko zu prüfen haben. Zu diesem Weg gebe es keine Alternative. Dass die ILB selbst Kredite an Unternehmer ausreiche, die etwa bei Hausbanken abblitzten, lehnten Junghanns und Licht ab. Dies sei rechtlich nicht möglich, aber auch nicht sinnvoll. ILB-Vorstand Licht betonte, dass die Bereitschaft der Geschäftsbanken zur Kreditvergabe an Unter-nehmen inzwischen „erheblich gestiegen sei“, nachdem es aus der Wirtschaft in den letzten Jahren regelmäßig Kritik an der rigiden Praxis geben hatte. Gleichwohl sagte Junghanns, dass die Verfahren zur Kreditvergabe weiter vereinfacht werden müssen.

Parallel zum „Brandenburg-Kredit“ der ILB für den Mittelstand will das Junghanns-Ministerium die eigenen Förderprogramme maßschneidern, um insbesondere Export und Innovation zu fördern. Nur so könne Wachstum erreicht werden, betont Junghanns. Eine der Neuerungen: Wenn KMU-Unternehmen etwa Außenwirtschaftsassistenten einstellen, um neue Märkte im Ausland zu erschließen, werde das Ministerium künftig zwei Jahre die Lohnkosten zur Hälfte fördern. Außerdem sollen so genannte Mikro-Darlehen über 10 000 bis 15 000 Euro erleichtert werden, so Junghanns.

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