Brandenburg: Junghanns will an die CDU-Spitze
Potsdam - Lange hat er geschwiegen, dann preschte Sven Petke vor, jetzt steht es fest: Nach sieben Jahren als Stellvertreter von Jörg Schönbohm will Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns Vorsitzender der brandenburgischen CDU werden. Eigentlich wollte er den Zeitpunkt selbst bestimmen, an dem er seine Kandidatur bekannt gibt.
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Potsdam - Lange hat er geschwiegen, dann preschte Sven Petke vor, jetzt steht es fest: Nach sieben Jahren als Stellvertreter von Jörg Schönbohm will Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns Vorsitzender der brandenburgischen CDU werden. Eigentlich wollte er den Zeitpunkt selbst bestimmen, an dem er seine Kandidatur bekannt gibt. Doch der zurückgetretene CDU-Generalsekretär Petke brachte ihn mit seinem Vorstoß in Zugzwang. Schon als Junghanns 2002 zum Wirtschaftsminister berufen wurde hieß es, Schönbohm stelle damit die Weichen für seine Nachfolge.
Der am 25. Mai 1956 in Gera (Thüringen) geborene Diplom-Staatswissenschaftler Junghanns blickt auf eine lange politische Karriere zurück. 1974 wurde der gelernte Pferdewirt Mitglied der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD). In der Wendezeit war er von Februar bis September 1990 amtierender Vorsitzender, nach dem Zusammenschluss mit der CDU zunächst Mitglied des Bundesvorstands der Christdemokraten und – mit Unterbrechungen – auch Mitglied im märkischen Landesvorstand.
In den ersten vier Jahren nach der Wende war er Bundestagsabgeordneter mit Schwerpunkten wie Agrarpolitik, Haushalt, Verkehr und Europa. Obwohl er von der CDU für weitere vier Jahre im Bundestag vorgesehen war, zog sich Junghanns zurück und wurde 1998 Geschäftsführender Gesellschafter der Greenway Systeme GmbH in Frankfurt (Oder).
Am 14. November 2002 folgte der verheiratete Vater zweier erwachsener Söhne – er lebt am Rande von Frankfurt (0der) – dann Schönbohms Ruf ins Kabinett.
Der 50 Jahre alte Junghanns gilt trotz seiner ruhigen Art als durchsetzungsfähig. Schönbohm hat die beiden Kandidaten zuletzt so charakterisiert: Petke polarisiert, Junghanns integriert. Die Fähigkeit, die zuletzt wieder zerstrittene Partei einen zu können, scheint dem scheidenden Vorsitzenden besonders wertvoll. Matthias Benirschke
Matthias Benirschke
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