Brandenburg: KaDeWe-Coup: Brüder schweigen Polizei fahndet weiter nach Komplizen
Berlin - Die beiden 27-jährigen Zwillingsbrüder, die am Mittwoch in Niedersachsen wegen des mutmaßlichen Juwelendiebstahls im KaDeWe verhaftet wurden, haben sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. „Sie sitzen in Untersuchungshaft und werden demnächst nach Berlin gebracht“, sagte Justizsprecher Michael Grunwald.
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Berlin - Die beiden 27-jährigen Zwillingsbrüder, die am Mittwoch in Niedersachsen wegen des mutmaßlichen Juwelendiebstahls im KaDeWe verhaftet wurden, haben sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. „Sie sitzen in Untersuchungshaft und werden demnächst nach Berlin gebracht“, sagte Justizsprecher Michael Grunwald. Nach mindestens einem weiteren Täter fahndet die Polizei noch. Wie berichtet, waren Hassan und Abbas O. am Mittwoch früh in einer Spielothek an einer Autobahnraststätte in Bokel, nahe Rotenburg (Wümme) von Spezialbeamten des Mobilen Einsatzkommandos aus Berlin festgenommen worden.
Den Fahndern, die sie schon länger beschattet hatten, bot sich laut Polizei eine gute Festnahmegelegenheit in der Spielhalle. Anschließend wurden die Wohnungen der Brüder in Rotenburg sowie mehrere Wohnungen von Verwandten in Neukölln, unter anderem in der Schillerpromenade, durchsucht. Die Polizei stellte Beweismaterial, darunter auch Telefone, sicher. Der gestohlene Schmuck ist aber noch nicht gefunden worden. Die Einbrecher, die am 25. Januar in das Kaufhaus am Wittenbergplatz eingestiegen waren, hatten Schmuck und Uhren des Juweliers „Christ“ im Wert von rund fünf Millionen Euro gestohlen.
Auf den Videobildern aus dem Kaufhaus sind drei Täter mit Strickmasken zu erkennen. Sie waren an jenem Sonntag über ein Vordach an der Seitenfassade zur Ansbacher Straße durch ein Fenster in das geschlossene Kaufhaus eingedrungen und sollen sich mit einer Strickleiter ins Erdgeschoss abgeseilt haben. Dort räumten sie bei Christ die Vitrinen leer – und kamen sogar ein zweites Mal um die Taschen voller Beute wegzutragen.
Die Ermittler fanden am Tatort DNA-Spuren, die zu den polizeibekannten Brüdern führten. Durch welche Taten sie bereits aufgefallen sind, wollte die Polizei nicht sagen. Sie gehören zu dem libanesischen Großfamilienclan O., der in Berlin weit verzweigt ist. Eine Vielzahl der Mitglieder ist der Polizei durch kriminelle Machenschaften bekannt. Ob die Zwillinge direkt auch mit dem 19-jährigen Ibrahim O. verwandt sind, der im Oktober 2008 einen Rentner am Potsdamer Platz überfahren hatte, konnte die Polizei nicht bestätigen. Der Unfallfahrer war im Dezember selbst bei der Flucht vor der Polizei tödlich verunglückt. tabu
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