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Brandenburg: KaDeWe soll verkauft werden Arcandor berät über Trennung vom Kaufhaus

Berlin - Der Essener Handels- und Touristikkonzern Arcandor will sich im Zuge seiner Sanierung offenbar von seinen sogenannten Premium-Warenhäusern trennen, zu denen neben dem Berliner KaDeWe auch das Hamburger Alsterhaus und das Münchner Oberpollinger gehören. Außerdem sollen weitere Standorte geschlossen werden.

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Berlin - Der Essener Handels- und Touristikkonzern Arcandor will sich im Zuge seiner Sanierung offenbar von seinen sogenannten Premium-Warenhäusern trennen, zu denen neben dem Berliner KaDeWe auch das Hamburger Alsterhaus und das Münchner Oberpollinger gehören. Außerdem sollen weitere Standorte geschlossen werden. Wie das Magazin „Euro am Sonntag“ unter Berufung auf Bankenkreise berichtet, sollte der Aufsichtsrat das Sanierungskonzept des neuen Konzernchefs Karl-Gerhard Eick gestern auf einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung beschließen. Ein Arcandor-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren und verwies auf ein angekündigtes Konsolidierungsprogramm, das derzeit erarbeitet werde.

Arcandor gilt seit Jahren als Sanierungsfall und hat 746 Millionen Euro Verlust im Geschäftsjahr 2007/2008 eingefahren. Ende Februar war der eigens als Sanierer geholte Manager Thomas Middelhoff als Konzernchef zurückgetreten. Seitdem führt der ehemalige Telekom-Vorstand Eick den Konzern. Die Finanzkrise hat die Lage des Unternehmens noch einmal verschärft. Seit Wochen verhandelt Arcandor mit einer Gruppe von Banken über die Verlängerung eines Anfang Juni auslaufenden Kredits über 650 Millionen Euro. Laut „Euro am Sonntag“ benötigt das Unternehmen zusätzlich neue Kredite über 800 Millionen Euro.

Konzernchef Eick hatte auf der Hauptversammlung Mitte März ein Konsolidierungsprogramm angekündigt. Natürlich sei man „im Gespräch mit den Banken, was die Refinanzierung angeht“, sagte ein Arcandor-Sprecher. Die Warenhaussparte gilt als größtes Problem des Konzerns, zu dem außerdem die Versandhandelstochter Primondo (Quelle) und das Touristikunternehmen Thomas Cook gehören. Bereits 2005 hatte der Konzern 74 kleinere Warenhäuser an einen Finanzinvestor verkauft. Das neue Unternehmen ging 2008 unter dem Namen Hertie in die Insolvenz, ähnlich erging es den ehemaligen Billigtöchtern Sinn & Leffers sowie Wehmeyer. Die Luxus-Warenhäuser der Premiumgruppe gelten dagegen als Ertragsperlen unter den verbliebenen 90 Filialen.

Der Verkauf der Häuser wäre daher überraschend und der reinen Not geschuldet. Als mögliche Käufer kämen neben Finanzinvestoren und ausländischen Staatsfonds vor allem Konkurrenten wie die französische Kette Printemps oder das italienische Unternehmen La Rinascente infrage. stek

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