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Völlig vereist ist das Ufer an einem kleinen Bachan der Madlitzer Mühle im gleichnamigen brandenburgischen Ort im Oder-Spree-Kreis. Das stabile Hochdruckgebiet über Sibirien sorgt in Deutschland weiter für trockenes und sehr kaltes Wetter. Bis zum Freitag sollen die Temperaturen weiter auf zweistellige Minusgrade sinken.

© Patrick Pleul/lbn +++(c)

Eiseskälte: Kälteste Nacht im Land - erstes Kälteopfer bestätigt

Die bisher kälteste Nacht, die erste Kältetote im Land: In Brandenburg bleibt es frostig. Die Oder friert langsam zu. Die Kohle- Kumpel müssen sich öfter abwechseln und aufwärmen.

Stand:

Potsdam/Cottbus (dpa/bb) - In Brandenburg gibt es das erste Kälteopfer in diesem Winter. Es handelt sich um die 55-jährige Frau, die in der Nacht zu Sonntag bei Leegebruch (Oberhavel) verunglückt ist. Laut Obduktionsbericht ist sie erfroren. „Wir gehen von einem tragischen Unglücksfall aus“, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Die Lagerarbeiterin war nach einem Bowlingabend mit Kollegen in einen Wassergraben gefallen. Die Mutter erwachsener Kinder hatte sich zwar noch aus dem Graben retten und 150 Meter kriechen können. Dann erfror sie jedoch. Ein Jäger fand ihre Leiche am Sonntag auf einem Feldweg zwischen Velten und Leegebruch.
Die Nacht zu Donnerstag bescherte den Märkern einen Kälterekord.
In der Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) sank das Thermometer auf minus 19 Grad. Normalerweise liegen die Temperaturen Anfang Februar im Mittelwert bei minus 2 bis minus 3 Grad nachts und plus 3 bis plus 4 Grad am Tag, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes Potsdam der Nachrichtenagentur dpa. Der Meteorologe kündete für die Nacht zu Freitag in Ostbrandenburg leichten Schneefall an. „Es wird dann gut weiß, leicht überzuckert, aber nicht ausreichend für Wintersport sein“, sagte er. Im Westen der Mark liegt teilweise Schnee. Das Winterwetter mit strengem Frost halte die nächsten Tage an.
Die Oder friert langsam zu. Die runden Eisschollen schoben sich bereits bis etwa auf der Höhe von Hohensaaten (Barnim) zu einer Eisdecke zusammen. Eis könne aber erst bei Tauwetter gebrochen werden, wenn die Schollen auch abfließen können, sagte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Eberswalde. Das Amt hat alle Wasserwegen in seiner Zuständigkeit für die Schifffahrt gesperrt.
Während die Schiffsbesatzungen abwarten, packen die Kohlekumpel trotz der Kälte tüchtig zu. Die Kohleförderung in den Lausitzer Tagebauen wird bisher kaum behindert. In den fünf Kohlegruben Jänschwalde, Cottbus-Nord, Welzow-Süd (Spree-Neiße) sowie im ostsächsischen Nochten und Reichwalde liegen die Temperaturen derzeit zwischen minus 12 und minus 17 Grad, teilte der Energiekonzern Vattenfall Europe in Cottbus mit. Die Abbaggerung der Erde über den Flözen und der Grubenbetrieb liefen normal. Es gehe wegen der Kälte nur etwas langsamer voran, weil die Technik schwerfälliger werde.
Die Bergleute, die im Freien arbeiten, wechseln sich in kürzeren Abständen ab und wärmen sich auf. Jeder Bagger habe einen beheizten Aufenthaltsraum. 180 000 bis 190 000 Tonnen Kohle kommen pro Tag aus den Öausitzer Tagebauen. Diese Zahl liegt im normalen Bereich für den Winter. Der Bergbausanierer LMBV meldete nur geringe Auswirkungen des Frostes auf die Arbeiten im alten Tagebaugebiet. dpa

MEHR ZU DEN SCHÖNEN SEITEN DES WINTERS UND WIE MAN SIE IN BRANDNEBURG GENIE?EN KANN; STEHT IN DER FREITAGSAUSGABE DER POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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