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Beschlagnahmt. Die Segelyacht der Kokain- Schmuggler in Cuxhaven.

© Polizei

Brandenburg: Karibik-Segler hatte Kokain an Bord Schmugglerbande aus Brandenburg gefasst

Eberswalde/Cuxhaven - Nach einem Schmuggeltörn über den Atlantik haben Fahnder des brandenburgischen Landeskriminalamtes (LKA) sechs seit langem gesuchte mutmaßliche Drogenhändler aus Brandenburg an der Havel festgenommen. Der Zugriff sei zeitgleich in der Stadt Brandenburg und in Cuxhaven erfolgt, teilte das LKA mit.

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Eberswalde/Cuxhaven - Nach einem Schmuggeltörn über den Atlantik haben Fahnder des brandenburgischen Landeskriminalamtes (LKA) sechs seit langem gesuchte mutmaßliche Drogenhändler aus Brandenburg an der Havel festgenommen. Der Zugriff sei zeitgleich in der Stadt Brandenburg und in Cuxhaven erfolgt, teilte das LKA mit. Im Hafen der Nordseestadt hätten Ermittler des Dezernates „Organisierte Kriminalität“ eine aus der Karibik kommende Segeljacht mit 17 Kilogramm Kokain an Bord sichergestellt, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes am gestrigen Mittwoch.

Den Angaben zufolge ermittelt das LKA seit September 2009 im Auftrag der Staatsanwaltschaft Potsdam intensiv gegen die insgesamt sechs Männer im Alter von 32 bis 50 Jahre sowie gegen eine Frau. Im Visier der Ermittler ist die Bande aber bereits seit rund drei Jahren. Damals sollen einige von ihnen in der Stadt Brandenburg in einen Konflikt innerhalb der Szene verwickelt gewesen sein, in dessen Zusammenhang auch ein Sprengsatz unter einem Auto gefunden wurde. Verantworten müssen sie sich nun laut LKA wegen des Vorwurfs der illegalen Einfuhr und des unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen. Bislang war der Bande Schmuggel in diesem Umfang nicht zu beweisen. Die Tätergruppe setzt sich nach bisherigen Erkenntnissen ausschließlich aus Brandenburgern zusammen, die sich 2009 organisierten.

Ein 36-jähriger Tatverdächtiger habe seit zwei Jahren in Miami in den USA gelebt und von dort offenbar die Beschaffung der Drogen unterstützt, hieß es weiter. Er sei angesichts der bevorstehenden Ankunft der Segeljacht nach Amsterdam geflogen, wo er von einem Mitbeschuldigten abgeholt worden sei. Beide Männer seien dann am Dienstagmorgen gemeinsam von Brandenburg/Havel aufgebrochen, um die Segeljacht in Cuxhaven zu empfangen.

Die hochseetüchtige Jacht war den Ermittlungen zufolge von einem 50-Jährigen in Miami gekauft worden. Der Mann sei dann zusammen mit einem 32-Jährigen und dessen Freundin im April zum Segeltörn durch die Karibik aufgebrochen. Auf der Karibikinsel Aruba seien die Drogen übernommen worden. Von dort seien die beiden Männer über die Azoren nach Deutschland gesegelt. Die Frau sei geflogen.

In Cuxhaven wurden am Dienstag die beiden Segler sowie die beiden aus Brandenburg/Havel angereisten Männer festgenommen. Die 17 Kilogramm Kokain waren professionell im Bootsinneren verbaut worden. Bei dem Kokain handelt es sich nach Auskunft des Bundeskriminalamtes um eine der fünf größten Einzelsicherstellungen in diesem Jahr.

Zeitgleich wurden sieben Wohnungen sowie Büros einer Firma in Brandenburg durchsucht und zwei weitere Beschuldigte vorläufig festgenommen. Alle sechs Verdächtigen sollten am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. An dem Einsatz waren rund 80 Brandenburger Polizisten sowie Kollegen aus Cuxhaven beteiligt. ddp/thm/mat

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