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Brandenburg: Karsten Speck beschäftigt Brandenburger Justiz

Schauspieler hat angeblich Gläubiger über die tatsächliche Höhe seines Einkommens getäuscht

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Frankfurt (Oder)/Dortmund - Der wegen schweren Betrugs verurteilte Schauspieler Karsten Speck kommt wahrscheinlich vorzeitig aus dem Gefängnis frei. Die zuständige Kammer am Landgericht Düsseldorf habe die Entlassung des 47-Jährigen nach zwei Drittel seiner Haftstrafe befürwortet, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Dortmund gestern. Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit die Möglichkeit einer Beschwerde gegen Specks Freilassung am 23. August.

Die Entscheidung wurde laut der Sprecherin trotz einer weiteren Anklage wegen Betrugs gegen den Schauspieler getroffen, die die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) erhoben hat. Das Landgericht Düsseldorf habe aufgrund der Unschuldsvermutung keine Möglichkeit gesehen, Speck die vorzeitige Entlassung zu verweigern.

Der Schauspieler war im November 2004 vom Landgericht Dortmund wegen Immobilienbetrugs zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hatte am 16. Juli Anklage wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs gegen Speck, seine Ehefrau Cora und seinen Schwiegervater sowie einen weiteren Verwandten erhoben, wie der Sprecher des Landgerichts Frankfurt, Markus Fritsch, sagte. Dem Schauspieler werde vorgeworfen, seit 2002 insgesamt 900 000 Euro seines Gehalts für die ZDF-Serie „Hallo Robbie!“ nicht wie vereinbart in einen Fonds für die Geschädigten seiner Immobiliengeschäfte eingezahlt zu haben. Stattdessen soll das Geld über angebliche Scheingeschäfte an eine Firma seines Schwiegervaters in Strausberg bei Berlin geflossen sein. Damit habe Speck seine Gläubiger über die tatsächliche Höhe seines Einkommens getäuscht.

Im Januar dieses Jahres gab es aus diesem Anlass eine Durchsuchung des Landeskriminalamtes Brandenburg (LKA) in fünf Büros und Wohnungen in Schildow, Strausberg und auch in Berlin-Pankow. Damals wurden 15 Leitz-Ordner mit Papieren wurden sichergestellt.

Ob der Prozess eröffnet wird, entscheidet sich voraussichtlich in den nächsten Wochen, wie es beim Gericht hieß. Im Falle einer Verurteilung droht dem Schauspieler laut Fritsch eine Strafe von einem bis zehn Jahre Haft. Von einer Fluchtgefahr geht die Staatsanwaltschaft offenbar nicht aus. Gegenwärtig liege kein Antrag vor, Speck nach seiner vorzeitigen Entlassung festzunehmen, sagte der Gerichtssprecher. ddp/PNN

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