Berlin - Der Mord an einer 18-jährigen Schülerin in Berlin-Kaulsdorf ist aufgeklärt. Ein 30-jähriger Mann aus Lichtenberg hat die Tat in der Nacht zu Donnerstag gestanden. Bei ihm handelt es sich um jenen Mann, der seit Dienstag mit Videoaufnahmen aus BVG-Kameras per Öffentlichkeitsfahndung gesucht worden war. Wie berichtet, hatte sich der Mann am Mittwochmittag auf einer Polizeidienststelle in Rummelsburg gestellt. Er hatte zunächst nur eingeräumt, dass er der Mann auf dem Video sei – die Tat selbst aber hatte er zunächst bestritten. Im Verhör durch die Mordkommission räumte der 30-Jährige die Tat schließlich ein.
Der mutmaßliche Mörder sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Ermittler sind überzeugt, dass sein Opfer einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen ist. Diese Annahme begründete die Polizei mit der Spurenlage, ohne genauere Informationen preiszugeben. „Das Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen“, sagte ein Sprecher. Unklar ist, ob der Mann im Verhör auch zugegeben hat, die junge Frau aus sexuellen Motiven getötet zu haben. „Details der Aussage können nicht genannt werden“, so die Polizei. Der 30-Jährige sei zuvor nicht als Straftäter aufgefallen.
Offenbar konnte sich der Täter dem Druck der Öffentlichkeitsfahndung nicht mehr entziehen. Nachdem die Kameraaufnahmen veröffentlicht worden waren, waren bei der Mordkommission binnen Stunden rund 15 konkrete Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Laut Polizei kannten sich Täter und Opfer vor der Mordnacht nicht. Der Mann hatte die 18-Jährige am frühen Samstagmorgen auf dem U-Bahnhof Frankfurter Allee gesehen, war ihr in die Bahn gefolgt und hatte sie schließlich unweit des Bahnhofs Wuhletal getötet. Zwischen Tat und Geständnis lagen lediglich sechs Tage.
Innensenator Frank Henkel (CDU) gratulierte der Polizei zum schnellen Ermittlungserfolg. Zugleich sprach er Eltern und Freunden der Toten sein Beileid aus. Für sie sei ein „Albtraum“ real geworden, so Henkel. Timo Kather
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