Brandenburg: Kaum neue Hinweise zum Entführer Einen Monat nach der Tat fahnden noch 60 Beamte
Potsdam - Ein Monat nach der Entführung eines Berliner Geschäftsmannes im brandenburgischen Storkow tappt die Polizei weiter im Dunkeln. „Wir haben bis jetzt noch keine heiße Spur, die uns zeitnah zum Täter führen könnte“, sagte Polizeioberkommissar Jens Quitschke am Freitag.
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Potsdam - Ein Monat nach der Entführung eines Berliner Geschäftsmannes im brandenburgischen Storkow tappt die Polizei weiter im Dunkeln. „Wir haben bis jetzt noch keine heiße Spur, die uns zeitnah zum Täter führen könnte“, sagte Polizeioberkommissar Jens Quitschke am Freitag. Gleichzeitig gingen deutlich weniger Tipps aus der Bevölkerung ein. „Der Stand ist jetzt bei 410 Hinweisen“, sagte er. Damit waren in der vergangenen Woche nur rund 15 neue Hinweise bei der Polizei gemeldet worden. Er gehe davon aus, dass sich diese Informationsquelle langsam erschöpfe, fügte Quitschke hinzu. Vor vier Wochen wurde der Berliner Unternehmer in seinem Haus bei Storkow (Oder-Spree) von einem Unbekannten überfallen und entführt.
Der als äußerst kräftig beschriebene Mann schleppte sein Opfer mit zwei verschiedenen Booten über den Großen Storkower See und hielt es anschließend auf einer Schilfinsel fest. Zwei Nächte verbrachte der Unternehmer dort, bis er sich selbst befreien konnte. Ziel des Täters war es, einen Millionenbetrag zu erpressen.
Schon früh hatte sich die Polizei mit der Bitte um Hinweise an die Bevölkerung gewandt. Gleich zweimal war der Fall Thema beim RBB, einmal wurde er in der Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ ausgestrahlt. Zunächst wurden die Ermittler mit Hinweisen aus der Bevölkerung überhäuft: Allein in den ersten vier Tagen waren es 185 Tipps. Mehr als eine Woche lang suchten mehrere Hundert Beamte die Region ab. Ein Kanu wurde gefunden, an dem sich Klebeband befand, das dem ähnelte, mit dem das Opfer gefesselt wurde.
Noch immer seien rund 60 Polizisten an den Ermittlungen beteiligt, sagte Quitschke. Sie werteten Hinweise aus der Bevölkerung aus, während gleichzeitig mit dem Abgleich einzelner DNA-Proben begonnen wurde. „Es wurden schon Personen getestet, die sogenannte berechtigte Spuren hinterlassen haben könnten.“ Dies könnten Handwerker, Postboten oder Haushaltshilfen sein. Der Abschluss der DNA-Analysen stehe jedoch noch aus, sagte Quitschke: „Es kommen ja auch regelmäßig neue Spuren hinzu.“ Jetzt gehe es darum, die Erkenntnisse „wie ein Puzzle zusammenzusetzen“. Anhand der Spuren und der Aussagen werden verschiedene Versionen über den Tathergang und den Täter gebildet, die im steten Abgleich mit den neu gewonnenen Erkenntnissen immer näher zu dem noch Unbekannten führen sollten. Luise Poschmann
Luise Poschmann
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