Brandenburg: Kein Führerschein – betrunken
Schönbohm: Unfall ist Beispiel für Folgen von Raserei
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Hennigsdorf - Bei dem Unfall mit vier Toten am vergangenen Wochenende nahe Hennigsdorf (Oberhavel) war der Fahrer betrunken und hatte keinen Führerschein. Der 21-Jährige, der schwer verletzt wurde, hatte zum Unglückszeitpunkt 1,48 Promille Alkohol im Blut, teilte die Polizei am Dienstag mit. Zudem hat er noch nie eine Fahrerlaubnis besessen. Der zweite Schwerverletzte, ein 20-Jähriger, konnte inzwischen vernommen werden. Die Erkenntnisse der Polizei stützen sich nach Auskunft eines Sprechers unter anderem auf diese Aussage.
In der Nacht zum vergangenen Samstag waren vier Männer im Alter zwischen 17 und 29 Jahren ums Leben gekommen. Zwei weitere Autoinsassen mussten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geflogen werden. Der 21-Jährige war auch am Dienstag noch nicht vernehmungsfähig. Die Ermittlungen zur genauen Ursache, wie etwa die technische Untersuchung des Fahrzeuges, dauern an. Der Fahrer war mit dem Wagen ins Schleudern geraten und gegen einen Baum geprallt. Das Auto blieb im Graben liegen. Unter den Todesopfern ist auch ein 19-Jähriger, der mit den anderen jungen Männern an dem Abend seinen Geburtstag gefeiert hatte.
Der Unfall geschah nach Erkenntnissen der Polizei auf dem Weg von seiner Party zu einer Disco, wo die Freunde weiterfeiern wollten. In dem Auto entdeckten die Beamten zahlreiche Bierflaschen und Bier-Mix-Getränke. Nach dem Unfall rief Brandenburgs Verkehrsminister Reinhold Dellmann (SPD) die märkischen Jugendlichen dazu auf, häufiger die Möglichkeit des „Disco-Taxis“ nutzen. Es ermöglicht verbilligte Taxifahrten von Partys nach Hause.
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) betonte: „Der tödliche Unfall der vier jungen Leute beleuchtet auf tragische Weise die Folgen von Raserei und Alkohol im Straßenverkehr. Das Leid, das dieser Unfall bei Angehörigen und Freunden ausgelöst hat, sollte allen eine Mahnung sein.“ Solche Unfälle unterstrichen aber auch immer wieder die Notwendigkeit strikter Kontrollen durch die Polizei. dpa
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