HINTERGRUND: Keine Klarheit über Routen

Flugrouten

Noch ist nicht klar, ob und inwieweit Großbeeren, Kleinmachnow und Berlin-Lichtenrade künftig nachts durch startende und landende Maschinen am BER überflogen werden. Klarheit bracht am Montag auch nicht die Fluglärmkommission, in der Umland-Gemeinden, Unternehmen, Behörden und von Flugsicherung vertreten sind. Fest steht bislang nur das Gerichtsurteil, wonach die Maschinen nachts Blankenfelde-Mahlow, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum BER liegt, umfliegen müssen. Die Flugsicherung soll nun Details ausarbeiten und der Fluglärmkommission vorlegen.

Schallschutz

Das viel größere Problem ist noch immer der unzureichende Schallschutz für die Anwohner. „Insgesamt haben wir hier keinen einzigen endgültigen Bescheid", sagte Kommissionschef Gerhard Steintjes. 14 000 Haushalte im Tagschutzgebiet müssen mit Schallschutzfenstern, Dämmung Lüfter ausgestattet werden. Wenn dies mehr als Prozent des Gebäudewerts übersteigt, bekommen die Betroffenen Geld. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hatte 2013 aber festgestellt, dass die Flughafengesellschaft den im Planfeststellungsbeschluss festgestellte Lärmschutz. systematisch unterlaufen hat. Daher musste die Flughafengesellschaft nachsteuern. Zusätzlich steht sie unter Druck, weil sie ab März 2015 die südliche Start- und Landebahn für Schönefeld-Alt nutzen will, um die Nordbahn zu sanieren. Brandenburgs Behörden pochen darauf, dass sechs Monate vor Nutzung der Südbahn Schallschutzscheide für Anwohner vorliegen. Laut Steintjes hegt die Kommission Zweifel, ob das zu schaffen ist. Die Flughafengesellschaft habe aber Zuversicht verbreitet und zugleich angekündigt, Lärmentgelte von den Fluggesellschaften nicht nur wie bisher bei Landungen, sondern auch bei Starts zu erheben. axf