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Brandenburg: Keine Lust auf Zerstörung

In Berlin und Brandenburg gibt es immer weniger Schäden durch Vandalismus

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Potsdam / Berlin - Der Klassiker unter den Formen des Vandalismus spaltet die Gemüter: Für die einen macht Graffiti den Geist der Großstadt aus, für die anderen ist es blinde Zerstörungswut. Tatsache ist: Die Schäden verursachen Jahr für Jahr Millionenkosten. Doch die Tendenz ist fallend, offenbar weil Modernisierungen und die schnelle Beseitigung von Schäden weniger Täter anziehen.

Aktuelle Zahlen des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. zeigen: Seit 1997 sind die Schäden der Verbandsmitglieder in Berlin um rund ein Viertel gesunken. Im vergangenen Jahr kosteten sie etwa 1,7 Millionen Euro. Auch in Brandenburg ist die Tendenz deutlich rückläufig: 2012 fielen die Schäden erstmals seit 1999 auf unter eine Million Euro pro Jahr. 2013 lagen sie mit rund 800 000 Euro weniger als halb so hoch wie in Berlin.

Der Vergleich der Zahlen für Berlin und Brandenburg zeigt: Vandalismus ist vor allem ein Problem der Metropole. Der BBU erfasst die entstehenden Kosten seit 1997 für seine Mitglieder – die in Brandenburg etwa 50 Prozent aller Mietwohnungen ausmachen, in Berlin rund 40 Prozent. Für diesen Zeitraum schätzt der Verband die Schäden in Brandenburg auf etwa 19 Millionen Euro, in Berlin auf satte 66 Millionen.

Der Blick in die Berliner Kriminalstatistik bekräftigt die Annahme von der abnehmenden Zerstörungswut. Gab es 2006 noch rund 61 000 erfasste Fälle, waren es im vergangenen Jahr nur noch 43 000. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe haben Positives zu berichten. Von 2009 auf 2013 hätten sich die Schäden durch Vandalismus halbiert, sagte ein Sprecher. 2009 entstand der BVG noch ein Schaden in Höhe von acht Millionen Euro, 2013 waren es vier Millionen. An erster Stelle rangieren Graffitischäden.

Sowohl der BBU als auch die Verkehrsbetriebe begründen den Rückgang mit den von ihrer Seite ergriffenen Maßnahmen – etwa dass sie vermeiden, dass das Stadtbild von Verwahrlosung geprägt ist. „Vor 17 Jahren sah das alles hier ja noch ganz anders aus“, sagte ein Sprecher der BBU. Heruntergekommene Fassaden und Ruinen im Stadtbild laden Täter zum Vandalismus ein – das zumindest besagt die bekannte „Broken Windows“-Theorie: Ist im Kiez erst einmal ein Fenster zersplittert, wird das nächste bald folgen und schließlich zu völliger Verwahrlosung führen. „Deshalb sind unsere Mitglieder dazu übergegangen, Schäden sofort zu beseitigen“, sagte der BBU-Sprecher. „Das ermöglicht den Menschen auch eine größere Identifikation mit ihren Quartieren.“

Noch ein weiteres Phänomen macht der BBU für den Rückgang von Schmierereien verantwortlich: Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, ihre Gebäude durch große Wandbilder aufzuwerten. Franziska Felber

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