Brandenburg: Keine Visa für Straßenkicker aus Afrika
Berlin - Ende Mai waren es Tänzer aus Ghana, die kein Visum bekamen und deshalb nicht zum Kulturfest nach Brandenburg fahren konnten. Jetzt sind es die Straßenfußballteams aus Nigeria und Ghana, die wegen fehlender Visa der Straßenfußball-Weltmeisterschaft fernbleiben müssen, die am Sonntag in Berlin-Kreuzberg beginnt.
Stand:
Berlin - Ende Mai waren es Tänzer aus Ghana, die kein Visum bekamen und deshalb nicht zum Kulturfest nach Brandenburg fahren konnten. Jetzt sind es die Straßenfußballteams aus Nigeria und Ghana, die wegen fehlender Visa der Straßenfußball-Weltmeisterschaft fernbleiben müssen, die am Sonntag in Berlin-Kreuzberg beginnt. Grund sind jedesmal Zweifel, ob die Afrikaner in ihre Heimatländer zurückkehren. Doch nun mehrt sich Kritik an den deutschen Botschaften in den afrikanischen Ländern.
Die frühere grüne Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer kann über die Entscheidungen „nur den Kopf schütteln“. Sie hat vor bald sechs Jahren das Straßenfußballprojekt ins Rollen gebracht und ist schwer enttäuscht. „Die Ablehnung der Visa für die Teams aus Lagos und Accra ist genau die falsche Botschaft“, sagte sie dieser Zeitung. Aus ihrer Sicht sind diese Projekte „gerade ein Grund, im Land zu bleiben“.
Ob Visa erteilt werden oder nicht, entscheiden die deutschen Botschaften im Ausland. Die Botschaft im ghanaischen Accra hat dabei den Ruf, besonders restriktiv vorzugehen. Die Organisatoren des Straßenfußballturniers wollen sich nicht generell beklagen: Von 13 Mannschaften aus visapflichtigen Ländern könnten elf kommen. Darunter auch ein „Friedensteam“ aus Ruanda, in dem Hutu und Tutsi gemeinsam spielen. Der Verwaltungsrichter Percy MacLean, ehemals Leiter des Instituts für Menschenrechte, fordert das Auswärtige Amt auf, sich dafür einzusetzen, dass die Maßstäbe der Botschaften für die Visavergabe vergleichbar bleiben.tsp
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: