
© dpa
Kommentar zur Wahlbeteiligung: Keine Wetterfrage
In Potsdam sah sie noch gar nicht mal so schlecht aus: Immerhin 55 Prozent der Bürger machten hier am Sonntag ihr Kreuz in den Wahlkabinen. Trotzdem war die Wahlbeteiligung historisch gering.
Stand:
Immerhin: In Potsdam ist die 50-Prozentmarke noch geknackt worden. Gut 55 Prozent der Wahlberechtigten in der Landeshauptstadt haben bei der Landtagswahl am Sonntag gewählt. Damit steht Potsdam etwas besser da als der Landesdurchschnitt mit 50 Prozent Wahlbeteiligung. Anlass zum Aufatmen sind diese Zahlen wahrlich nicht. Und der Verweis aufs Wetter hilft zur Erklärung auch nicht weiter. Es zeigt sich: Die Sorgen vor der zunehmenden Politik- und Wahlverdrossenheit bei den Bürgern waren nicht unbegründet, die vor wenigen Tagen auf die Beine gestellte Wahlkampagne von Landtagspräsident Gunter Fritsch, die unter anderem mit dem Potsdamer TV-Moderator Günther Jauch prominente Unterstützung fand, berechtigt. Immer mehr Brandenburger sehen offenbar keinen Sinn darin, an die Wahlurnen zu gehen. Sie haben den Glauben in die Demokratie, an Gestaltungsspielräume der Politik womöglich schon verloren. Wenn die Parteien jetzt die Wahlergebnisse analysieren, müssen sie auch beraten, wie sie mit diesem Befund umgehen. Denn er darf nicht zum Dauerzustand werden.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: