Brandenburg: Kekse mit Rattengift verschenkt?

Sie hatten die Kekse geschenkt bekommen, spontan, von einer fremden Frau. Und dann war den Beschenkten schlecht: Eine junge Frau und ein Mann mussten Mittwochnachmittag in Spandau nach dem Verzehr von den angenommenen Keksen in ein Krankenhaus zur Beobachtung aufgenommen werden. Womöglich war Rattengift in den Keksen enthalten.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei waren die 18-Jährige und ihr 20 Jahre alter Bekannter gegen Mittag im Spandauer Wröhmännerpark mit einer unbekannten Frau ins Gespräch gekommen. Diese war den Angaben zufolge etwa 40 bis 50 Jahre alt, 1,50 bis 1,55 Meter groß, schlank und hatte eine schwarze Hose an. Im bräunlichen Haar trug sie laut der Angaben der Opfer „etwas Silbernes“, eventuell eine Haarspange. Die Frau soll fließend Deutsch gesprochen, aber einen leichtem Aussprachefehler gehabt haben. Bevor sie sich verabschiedet hatte, soll sie beiden je eine Tüte mit Waffelkeksen gegeben haben. Die Parkbesucher sollen laut Polizei dann Kekse gegessen und später über Übelkeit geklagt haben. Noch in der Klinik erstatten beide Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Untersuchungen ergaben, dass die jungen Leute möglicherweise Rattengift zu sich genommen hatten. Die Polizei stellte die Kekstüten sicher, Experten der Kriminaltechnik untersuchen die Lebensmittel.

Die Kriminalpolizei sucht nun Menschen, die die Frau kennen – und Zeugen, die die Szenerie im Park beobachtet haben. Auch Personen, denen ebenfalls so eine Tüte angeboten wurde, sollten sich bitte melden (Kriminalpolizei Direktion 2, Charlottenburger Chaussee 75, 13597 Berlin, Tel.: (030) 46 64 27 11 00 oder jede andere Polizeidienststelle). Die Polizei empfiehlt, von Unbekannten keine Lebensmittel entgegenzunehmen.

Zuletzt hatte vor vier Jahren ein Mann auf Berliner Weihnachtsmärkten mindestens 12 Besucher mit Schnäpsen und Glühwein vergiftet, in die er eine Substanz gefüllt hatte, die K.O.-Tropfen ähnlich ist. Den Betroffenen war schlecht geworden, einige litten an Bewusstseinsstörungen. Zwei Frauen waren sogar ohnmächtig geworden. kög