
© Andreas Klaer
Brandenburg: Kennzeichen: Landkreis sperrt NP-D
Eigentlich sollten die Autokennzeichen der alten Kreise wieder möglich sein. Doch das Interesse ist in Brandenburg gering. Zudem schließt Ostprignitz-Ruppin eine Kombination schon mal vorsorglich generell aus.
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Neuruppin/Potsdam - Weil jetzt wieder die früheren Autokennzeichen der 1993 aufgelösten und fusionierten Altkreise erlaubt ist, hat das Landratsamt von Ostprignitz-Ruppin der Sicherheit halber vorgesorgt. In Neuruppin wird es die Kennzeichen-Kombination NP-D nicht geben. Die Zulassungsbehörde habe dies von vornherein gesperrt, obwohl es das alte Kennzeichen noch gar nicht wieder gibt, sagte Christine Menzel von der Landkreisverwaltung am Dienstag. Das Innenministerium begrüßte auf Anfrage, dass Kennzeichen mit der Assoziation zu der rechtsextremen Partei von vornherein ausgeschlossen werden.
Neuruppiner fuhren bis zur Kreisgebietsreform unter der Ortskennung „NP“. Heute steht auf dem Kennzeichen das Landkreis-Kürzel OPR (Ostprignitz-Ruppin). Das Interesse an der Wiedereinführung der alten Kennzeichen ist in Brandenburg aber gering, nutzen wollen diese Möglichkeit nach Angaben des Infrastrukturministeriums fünf von zwölf Landkreisen. Das Land hat diese dem Bund zur Genehmigung weitergemeldet, der dabei das letzte Wort hat. Dazu zählen etwa „FI“ für Finsterwalde, „SRB“ für Strausberg oder auch „NP“ für Neuruppin.
Bereits früher gab es Autos mit dem Kennzeichen NP-D. Als die rechtsextreme Partei auch in Brandenburg aktiv wurde, hatten Neuruppiner die Möglichkeit, ihr Kennzeichen kostenlos umzutauschen. Diese Mal müsste man sich von vornherein keine Sorgen machen, sagte der Sprecher des Brandenburger Innenministeriums, Ingo Decker. „NP-D wird es nicht geben.“ Dass der Landkreis hier früh selbst aktiv wurde, sei zu begrüßen.
Rechtsextremisten verschleiern ihre Ideologie oft bewusst hinter Buchstaben- und Zahlenkombinationen. Eindeutige Anlehnungen an die NS-Zeit wie KZ oder SS sind bundesweit für Kennzeichen gesperrt. Andere Verbote gelten nur landes- oder landkreisweit. In Brandenburg sind unter anderem auch die Ziffern 88, die für „HH “und damit „Heil Hitler“ stehen, seit 2009 gesperrt.
Mit der seit dem 1. November 2012 gültigen neuen Fahrzeugzulassungsverordnung ist die Einführung alter Kfz-Kennzeichen wieder möglich. Viele Bundesländer hatten angekündigt, von dieser neuen Rechtslage Gebrauch machen zu wollen. Die interessierten Landkreise sind: Elbe-Elster, Märkisch-Oderland, Ostprignitz-Ruppin, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße. In einer Umfrage der Hochschule Heilbronn hatten sich 2012 fast zwei Drittel der Brandenburger die alten Kfz-Kennzeichen aus der Zeit vor 1993 zurückgewünscht. Sie waren im Zuge der damaligen Kreisgebietsreform verschwunden. epd/PNN
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