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Brandenburg: Kerzen sollen bis München leuchten

Berlin - Das Projekt klingt ambitioniert, doch der Organisator ist guten Mutes: Am 19. Dezember um 19 Uhr sollen Berlin und München mit einer Menschen-Lichterkette verbunden sein.

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Berlin - Das Projekt klingt ambitioniert, doch der Organisator ist guten Mutes: Am 19. Dezember um 19 Uhr sollen Berlin und München mit einer Menschen-Lichterkette verbunden sein. Aufgerufen dazu hat der 43-jährige Horst Fallenbeck aus Bad Waldsee in Oberschwaben (Baden-Württemberg). Er will fünf Tage vor Weihnachten ein Zeichen des Friedens setzen – angesichts der Attentate in Paris, des Flüchtlingselends und des Kriegs in Syrien sowie von Gewalt und Angst in Deutschland und der ganzen Welt.

Entstanden ist die Idee nach einer Diskussion auf Facebook, bei der eine Nutzerin die Lichterkette ins Gespräch gebracht hatte. Den letzten Ausschlag hätten Bilder gegeben, die Gewalt gegen Flüchtlingsheime zeigten. „Ich will zeigen, dass das nicht mein Deutschland ist“, sagte Fallenbeck. „Es ist doch meine Pflicht als Bürger, dagegen etwas zu unternehmen.“

Aufgerufen hat Fallenbeck zu seiner Aktion über Facebook, wo die Nachricht Kreise zieht. Das Echo sei überwältigend. Entlang der 600-Kilometer-Strecke gebe es bereits ein Dutzend Gruppen mit Hunderten Mitgliedern, die sich um die Lichterkette in ihrem Abschnitt kümmern - vom Startpunkt am Marienplatz in München über Nürnberg, Hof, Gera, Leipzig und Potsdam bis Berlin. Dort ist das Ende am Brandenburger Tor geplant. Glücklicherweise musste die Lichterkette nicht in jeder einzelnen Kommune angemeldet werden. „Ich habe mich vorher ans Bundesinnenministerium gewandt und bekam zügig Rückmeldung, dass es reicht, nur die zuständigen Stadtregierungen und Landesministerien zu informieren.“ Das habe er getan, und seitdem läuft es.

Allerdings hatte Fallenbeck auch Angst vor der eigenen Courage. Zwischenzeitlich hatte er die Aktion sogar kurzzeitig beendet. „Den Shitstorm können Sie sich gar nicht vorstellen", sagte er. Im Hauptberuf betreibt er ein Tierhotel. Björn Seeling

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