Brandenburg: Kiefer statt Eiche
Bestatter: Brandenburger sparen bei Begräbnissen
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Bestatter: Brandenburger sparen bei Begräbnissen Potsdam - Die Streichung des Sterbegeldes zum Jahresbeginn 2004 ist auch für Bestatter in Brandenburg spürbar. „Das Sterbegeld von etwa 500 Euro war für viele eine wichtige Hilfe“, sagte Andreas Dieckmann vom Bestattungsinstitut Dieckmann in Brandenburg/Havel. „Viele Ostdeutsche haben keine Rücklagen und fragen sich, wie sie die Beerdigung bezahlen sollen.“ „Die Leute sparen bei Bestattungen, wo es sich sparen lässt“, so Dieckmann. „Sie fragen sich: Muss es ein Eichensarg sein oder tut es auch Kiefer?“ Trauerfeiern würden oft direkt am Grab und nicht mehr in der Kapelle abgehalten, auf Todesanzeigen oft ganz verzichtet. Sigrid Probst vom Bestattungshaus Steinfeld aus Frankfurt (Oder) stellte fest: „Die Leute rufen bei den Bestattungsunternehmen an und vergleichen die Preise. Das hat es früher selten gegeben.“ Gunther Butzmann, Leiter der Friedhöfe in Potsdam, bemerkt dagegen nach dem Wegfall des Sterbegeldes keine großen Veränderungen. „Die Friedhofsgärtner müssen um ihre Aufträge kämpfen; aber das ist nicht erst seit diesem Jahr so.“ Allerdings registriert er, dass Einäscherungen zunehmend in preisgünstigeren ausländischen Krematorien erfolgen: „Wir haben vermehrt Urnen, die uns aus Tschechien zugesandt werden.“ Eine generelle Zunahme der Urnenbestattung, die günstiger ist als die Erdbestattung, kann Butzmann aber nicht erkennen. Auch beim Blumenschmuck wird gespart. Daly Tietz vom Potsdamer Blumenladen „Floristik pur“: „Die Leute wählen jetzt eher einen kleinen Handstrauß als Kränze oder große Gestecke. Viele nehmen nur eine einfache Rose zum Nachwerfen.“dpa
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