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Brandenburg: Kirche für alle

Berlins neuer Erzbischof will die Kirche öffnen

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Berlin - Berlins neuer katholischer Erzbischof Heiner Koch will die Kirche in der deutschen Hauptstadt für Zweifelnde und Nichtgläubige öffnen. Er wolle dabei auch den Dialog mit anderen Religionen und die Ökumene voranbringen, sagte der 61-Jährige bei seiner Amtseinführung in der St.-Hedwigs-Kathedrale am Samstag. Die Kirche könne viel von der „geistigen Tiefe“ anderer Bekenntnisse lernen. „Nehmen Sie mich auf Ihrem Weg mit“, rief er den 600 Gästen zu, darunter auch Vertretern anderer Religionen.

Koch war bisher Bischof von Dresden-Meißen. Er übernahm den Hirtenstab von seinem Vorgänger Rainer Maria Woelki, der vor einem Jahr nach Köln gegangen war. Damit tritt der gebürtige Düsseldorfer an die Spitze der rund 410 000 Katholiken im Erzbistum, zu dem auch weite Teile von Brandenburg und Vorpommern gehören. An dem feierlichen Gottesdienst nahmen unter anderen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (beide SPD) teil.

Als Gesandter des Papstes übergab der Apostolische Nuntius, Nikola Eterovic, dem Erzbischof das sogenannte Pallium. Mit dem schwarz-weißen Wollband zeichnet der Papst seit mehr 1400 Jahren die Erzbischöfe aus. Koch, der in der Deutschen Bischofskonferenz für das Thema Familie zuständig ist, rief dazu auf, die Würde des Lebens zu achten - vom „ungeborenen Leben“ bis zu den Flüchtlingen. Koch wird im Oktober an der geplanten Bischofssynode in Rom teilnehmen, wo unter anderem über die kirchliche Wiederheirat geschiedener Katholiken beraten werden soll.

Koch war am 8. Juni von Papst Franziskus zum Erzbischof von Berlin ernannt worden. Der bekennende Fan von Fortuna Düsseldorf wird im Pfarrhaus der Gemeinde Heilige Familie in Berlin-Lichterfelde wohnen. Unter anderem wird sich Koch in naher Zukunft mit dem Streit um Umbau und Modernisierung der Hedwigskathedrale sowie dem Sparprogramm im Erzbistum befassen müssen. Geplant ist, die 110 Pfarreien zu 30 Großpfarreien zusammenzuführen. Esteban Engel

Esteban Engel

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