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Nach Tod der zweijährigen Lilly: Kita-Erzieherinnen werden versetzt

Im Dezember war eine Zweijährige während eines Kita-Ausflugs in ein Gewässer eingebrochen und ertrunken. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung gegen die beiden Erzieherinnen, die bei dem Ausflug die Verantwortung trugen.

Nach dem Tod der zweijährigen Lilly vor eineinhalb Monaten zieht die Stadt Eberswalde Konsequenzen beim Kita-Personal. Zwei Erzieherinnen, die dabei waren, als Lilly ins eiskalte Wasser einer Tongrube fiel, betreuen vorerst keine Kinder mehr. Das bestätigte die Stadtverwaltung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung gegen eine der beiden Erzieherinnen, die für den Ausflug am 8. Dezember verantwortlich war. Lilly und ein anderes Kind waren dabei auf die dünne Eisfläche gelaufen und eingebrochen. Lilly starb, das andere Kind überlebte. In diesem Fall wird gegen die Erzieherin wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Da sie schweigt, versuchen die Ermittler nun, das Geschehen über Zeugen aufzuklären.

Die Versetzung der beiden Bediensteten sei „keineswegs als Vorverurteilung zu verstehen“, hieß es aus dem Eberswalder Rathaus. Die eine beschuldigte Erzieherin ist krankgeschrieben. Die andere soll sich nach unbestätigten Berichten aus dem Umfeld der Kita „Kunterbunt“ außerstande sehen, weiter mit Kindern zu arbeiten und wird daher künftig im Rathaus arbeiten. Die Leiterin der Kita dagegen ist wieder im Dienst.

Die Erzieherstellen in der Kita sind inzwischen mit neuem Personal besetzt worden. In Eberswalde wird weiter über den Fall diskutiert. Denn bei dem Ausflug waren zwei ausgebildete Erzieherinnen, zwei Praktikanten und eine Ein-Euro-Kraft mit 26 Kleinkindern unterwegs. In einem offenen Brief stellen Eltern den Unfall als Folge der dünnen Personaldecke in der Kita dar, wobei der Erzieherschlüssel gesetzlich vorgeschrieben ist: In Brandenburg kommt bei unter Dreijährigen eine Erzieherin auf sechs Kinder. Dennoch sei in der Kita eine Erzieherin für 13 Kinder verantwortlich, schreiben die Eltern. Die Stadt will nun einen Personalpool bilden. Im Krankheitsfall sollen Erzieherinnen in betroffenen Einrichtungen schnell einspringen. Bislang kam eine Ersatzkraft erst ab der sechsten Krankheitswoche. Eine vorhandene Checkliste zu Gefahrenquellen soll überprüft werden, alle Erzieherinnen werden zudem zur Aufsichtspflicht fortgebildet.

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