Brandenburg: Kneipe droht Verlust der Konzession
Berlin - Nach dem Alkohol-Tod eines 16-jährigen Berliner Schülers will das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ab heute prüfen, ob dem Wirt der Kneipe „Eye-T“ die Konzession entzogen werden soll. „Seit gestern liegen uns die erforderlichen Unterlagen von Polizei und Staatsanwaltschaft vor“, sagte der zuständige Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD).
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Berlin - Nach dem Alkohol-Tod eines 16-jährigen Berliner Schülers will das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ab heute prüfen, ob dem Wirt der Kneipe „Eye-T“ die Konzession entzogen werden soll. „Seit gestern liegen uns die erforderlichen Unterlagen von Polizei und Staatsanwaltschaft vor“, sagte der zuständige Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD). Sollte herauskommen, dass der Wirt gegen den Jugendschutz verstieß, wird das Lokal geschlossen. Die Prüfung werde allerdings mindestens drei bis vier Wochen dauern, hieß es im Wirtschaftsamt.
Seit Ende März ermitteln die Behörden die Umstände, die zum Tod des 16-jährigen Lukas W. führten. Der Gymnasiast aus Zehlendorf hatte das „Eye T“ am Spandauer Damm in den frühen Morgenstunden des 25. Februar betreten, und laut Augenzeugen damit geprahlt, wie viel er bereits in einer anderen Bar getrunken habe. Der Jugendliche hatte sich im „Eye T“ später erbrochen und ist daraufhin fast an seinem Erbrochenen erstickt. Etwa vier Wochen lag er auf der Intensivstation des Virchow-Klinikums im Koma, bevor er Ende März starb. Insgesamt etwa 50 Tequila sollen zu einen Blutalkoholwert von 4,4 Promille geführt haben.
Der Wirt der Kneipe „Eye-T“ betonte gestern noch einmal, dass er Lukas W. „lediglich ein Bier hingestellt“ habe. Davon habe der Schüler ein oder zwei Schlucke genommen. Danach sei er zunächst „weggedöst“, bevor sein Zustand sich verschlimmerte. Dass der Schüler bereits betrunken war, als er in das Lokal kam, „habe ich erst gemerkt, als ich ihm das Bier schon hingestellt habe. Er saß vorher mit dem Rücken zum Tresen“, sagt Aytac G. Der 26-jährige Lokalinhaber wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe den Schüler zum „Tequila-Wetttrinken“ animiert und sich selbst dabei nur Wasser eingegossen.
hah/tabu
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