Brandenburg: Knobloch: Pirat ja – aber bitte ohne Palästinensertuch
Berlin - Gegen die Latzhose hat sie nichts, wohl aber gegen das Palästinensertuch: Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat den Berliner Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner aufgefordert, seine schwarz-weiße Kopftracht abzulegen. Das Palästinensertuch sei nicht nur ein Symbol der Befreiungsbewegungen der Dritten Welt und der westlichen Linken, sondern stehe auch für Nationalismus, bewaffneten Kampf und Anti-Zionismus, schrieb Knobloch als Vorsitzende des Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in einem Offenen Brief an Claus-Brunner am Donnerstag.
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Berlin - Gegen die Latzhose hat sie nichts, wohl aber gegen das Palästinensertuch: Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat den Berliner Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner aufgefordert, seine schwarz-weiße Kopftracht abzulegen. Das Palästinensertuch sei nicht nur ein Symbol der Befreiungsbewegungen der Dritten Welt und der westlichen Linken, sondern stehe auch für Nationalismus, bewaffneten Kampf und Anti-Zionismus, schrieb Knobloch als Vorsitzende des Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern in einem Offenen Brief an Claus-Brunner am Donnerstag. „Bei aller Sympathie für Ihren politischen Protest, der sich durchaus auch in der Kleidung artikulieren kann, scheint es, als sei Ihnen die besondere Bedeutung dieses Tuches nicht in letzter Konsequenz bewusst“, schrieb Knobloch. „Bewusst oder unbewusst“ signalisiere der Träger eines solchen Tuches eine nationale, antijüdische Gesinnung und Sympathie für Gewalttätigkeit im Kampf gegen die westliche Modernität.
Sie bat Claus-Brunner darum, sich über Herkunft und Symbolkraft des Tuchs zu informieren, und dann zu entscheiden, ob er diese Ideologie befürworte. Er werde sicher weniger missverständliche Accessoires finden, um seine politische Grundhaltung zu artikulieren. dpa
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