Brandenburg: Kommunen kämpfen gegen Schnee und Eis
Potsdam - Glatte Straßen, zentimeterdicke Eisschichten auf Gehwegen und riesige Schneehaufen an den Fahrbahnrändern sorgen für Probleme und Behinderungen in brandenburgischen Kommunen. In einigen Nebenstraßen parken die Autos wegen des festgefahrenen Schnees mittlerweile derart weit vom Straßenrand entfernt, dass die Müllabfuhr nicht mehr durchkommt und die Abfälle liegen bleiben.
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Potsdam - Glatte Straßen, zentimeterdicke Eisschichten auf Gehwegen und riesige Schneehaufen an den Fahrbahnrändern sorgen für Probleme und Behinderungen in brandenburgischen Kommunen. In einigen Nebenstraßen parken die Autos wegen des festgefahrenen Schnees mittlerweile derart weit vom Straßenrand entfernt, dass die Müllabfuhr nicht mehr durchkommt und die Abfälle liegen bleiben. Die Krankenhäuser in Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam melden „überdurchschnittlich viele“ Sturzopfer seit Jahresbeginn. In einigen Städten geht den Räumdiensten das Streusalz aus.
Um das Problem der Müllentsorgung zu lösen, greifen die Behörden in den vier größten Städten des Landes zu unterschiedlichen Maßnahmen. So wird in Potsdam und Brandenburg/Havel für die engen Straßen je ein Tag festgelegt, an dem die Autos nur einseitig parken dürfen und somit der Müllabfuhr das Durchkommen ermöglichen sollen. Frankfurt will das Problem an der Wurzel packen: Nach und nach soll in allen betroffenen Straßen das Parken vorübergehend verboten werden, damit der Räumdienst die Ränder vom Schnee befreien kann, sagt Abteilungsleiterin Brunhilde Wilczynski. In Cottbus setzt man auf die Kooperationsbereitschaft der Bürger: „Wir haben die Anwohner gebeten, die Tonnen bis zur nächsten, besser erreichbaren Kreuzung zu bringen“, sagt Eberhard Springer von der Stadtverwaltung und fügt hinzu: „Das klappt auch weitestgehend.“ Feuerwehr und Rettungskräfte hatten eigenen Angaben zufolge bislang noch keine Probleme, durch die engen Straßen zu kommen.
Nach Einschätzung des Naturschutzbundes (NABU) sollte auch lieber ganz darauf verzichtet werden. Das Salz, das in den Boden sickert, sei ein „großer Störfaktor im Ökosystem“ und wirke auf die Umwelt geradezu toxisch, sagt Landesgeschäftsführer Tom Kirschey. Auch die Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen blickt mit Sorge auf die rekordverdächtige Menge Salz, die in diesen Winter bereits auf die Straßen gestreut wurde. „Wenn der Boden voller Salz ist, behindert das die Wasseraufnahme der Bäume“, sagt Sprecher Wolfgang Ewert.
Schneeglätte hat am Freitagmorgen auf Brandenburgs Straßen zu zahlreichen Unfällen geführt. Die Polizei registrierte bis zum Mittag 93 witterungsbedingte Unfälle, wie das Lagezentrum des Innenministeriums in Potsdam mitteilte. Dabei seien neun Menschen verletzt worden. Ein Schwerpunkt waren die Autobahnen, wo es nach Unfällen zu Sperrungen und zähflüssigem Verkehr kam. Allein auf den brandenburgischen Abschnitten der A 2, der A 9, der A 115 und dem südwestlichen Berliner Ring A 10 krachte es zwischen Donnerstagabend und Freitagvormittag 25 Mal. In der Region waren in der Nacht bis zu zehn Zentimeter Neuschnee gefallen. ddp
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