Brandenburg: Kritik an Polizeiaufwand: Kein Papstbesuch
Perleberg/Potsdam - Die Polizisten der Schutzbereiche Prignitz und Oberspreewald-Lausitz tragen seit gestern neue, blaue Uniformen. Insgesamt 320 Beamte würden in den kommenden sechs Monaten verschiedene Modelle der künftigen Dienstkleidung in der europäischen Polizeifarbe Blau testen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums gestern in Perleberg.
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Perleberg/Potsdam - Die Polizisten der Schutzbereiche Prignitz und Oberspreewald-Lausitz tragen seit gestern neue, blaue Uniformen. Insgesamt 320 Beamte würden in den kommenden sechs Monaten verschiedene Modelle der künftigen Dienstkleidung in der europäischen Polizeifarbe Blau testen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums gestern in Perleberg. Dort startete Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) den Trageversuch. Froh über die neuen Uniformen sind auch die Polizisten selbst, denen die alten zu unbequem waren. Doch die Art und Weise, wie gestern in Perleberg der „Trageversuch“ gestartet worden ist, rief die Gewerkschaften auf den Plan.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte, dass für den Ministerbesuch gestern ein Großteil der eigentlichen Polizeiarbeit in der Prignitz zum Erliegen gekommen sei. So seien Schichtrhythmen verändert worden. „Die X-Schichten aller Wachen nehmen in Gesamtstärke daran teil, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen werden ausgesetzt, vier Funkstreifenwagen – zwei blau, zwei grün – wurden gebunden und selbst die Dienstgruppenleiter mussten vor Ort sein“, kritisierte GdP-Landeschef Andreas Schuster gestern. „An sich klingt es wie ein schlechter Scherz. Da wird ein riesen Aufwand betrieben, nur um wieder positiver in die Schlagzeilen zu geraten“, so Schuster mit Blick auf die jüngsten Querelen in der märkischen CDU, der Minister Schönbohm vorsteht. Den für den Minister und den Start des Trageversuchs betriebenen Aufwand kommentierte der Gewerkschaftschef so: „Nicht der Papst besuchte die Prignitz, sondern der Innenminister.“ pet
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