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Brandenburg: Kuh im Kühlschrank Uckermärker züchtet aus Spaß Minikühe

Angermünde – „Sie sind klein, aber oho“, sagt Andreas Grunewald. Dabei schweift sein Blick über die Weide bei der Angermünder Gehegemühle, auf der seine 35 Tiere stehen.

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Angermünde – „Sie sind klein, aber oho“, sagt Andreas Grunewald. Dabei schweift sein Blick über die Weide bei der Angermünder Gehegemühle, auf der seine 35 Tiere stehen. Die Kühe und ein Bulle sind allesamt ausgewachsene Tiere und dennoch gerade einmal hüfthoch. Grunewald züchtet Minikühe der Rasse Dexter. Die Tiere muten an wie die Bonsai-Ausgabe ihrer großen Artgenossen, sehen eher wie Kälber als erwachsene Tiere aus.

„Es ist alles dran, was zur Kuh dazugehört“, sagt Grunewald und erläutert: „Die Tiere liefern Milch, wie jede andere Kuh auch, für ihre Größe sogar erstaunlich viel: 2000 bis 2500 Liter im Jahr.“ Auch das Fleisch sei so zart, dass man fast kein Messer brauche, schwärmt der Züchter. „Praktisch ist obendrein, dass die Kuh, wenn sie geschlachtet und zerlegt ist, komplett in einen normalen Tiefkühlschrank passt“, sagt er.

Für den Inhaber eines Entsorgungsunternehmens, der in seinem Berufsleben von der Landwirtschaft über das Führen einer Detektei bis hin zu Wachschutz und Schlüsseldienst vieles machte, ist die Züchterei reines Hobby, das er seit sieben Jahren betreibt. „Mich interessieren einfach kleine Tiere, beispielsweise habe ich auch Minischafe“, verrät Grunewald. Die ursprünglich aus Irland stammenden Kühe seien anspruchslos in Futter und Haltung. Sie würden in karger Bergwelt ebenso wie auf fruchtbaren Marschwiesen gedeihen.

„Von Natur aus robust und abgehärtet, reicht im europäischen Winter ein Unterstand als Schutz gegen Wind und Wetter“, sagt der Züchter. Auch das Kalben sei kein Problem. „Ein Erstkalbealter von 24 bis 27 Monaten ist ideal. Die Kühe haben gute Muttereigenschaften, werden oft über 20 Jahre alt und können sehr lange in der Zucht eingesetzt werden“, erläutert Grunewald. Zudem seien die Minikühe friedlicher als ihre großen Artgenossen. „Zum Bullen traue sogar ich mich rein, mit Rodeo auf dem Mini-Bullen ist nichts“, versichert Grunewald.

Ideal wäre also eigentlich die Vermarktung zu touristischen Zwecken mit Streichelzoo und Urlaub auf dem Minikühe-Bauernhof. Doch das ist noch Zukunftsmusik. „Irgendwann, wenn ich älter werde und meine Firma verkaufe, mache ich das hier hauptberuflich“, schmiedet der umtriebige Mann Pläne. Dann denke er darüber nach, irgend etwas mit den Tieren im Bereich Tourismus aufzuziehen.

Interessierten Besuchern zeigt er aber auch jetzt schon gern seine Tiere. Und die erstaunten Ausrufe über die Mini-Ausmaße der Kühe quittiert er mit einem verständnisvollen Lächeln. ddp

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