Brandenburg: Land Brandenburg will besser für seine Reha-Kliniken werben
Potsdam - Das Land Brandenburg möchte die Auslastung seiner Rehabilitationskliniken verbessern. Dazu beitragen soll ein „Atlas zur medizinischen Rehabilitation in Berlin und Brandenburg“.
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Potsdam - Das Land Brandenburg möchte die Auslastung seiner Rehabilitationskliniken verbessern. Dazu beitragen soll ein „Atlas zur medizinischen Rehabilitation in Berlin und Brandenburg“. Die umfangreiche Übersicht zu Angeboten wurde vom Netzwerk der Gesundheitswirtschaft „HealthCapital Berlin-Brandenburg“ herausgegeben, ist in einer Auflage von 3000 Stück erschienen und soll künftig bei Krankenkassen, Gesundheitsämtern und in Arztpraxen ausliegen.
Die 117 Seiten starke Broschüre soll unter anderem den Bekanntheitsgrad der Einrichtungen vergrößern. „Es gibt immer noch viele Patienten der Region, die für eine Reha-Maßnahme in andere Bundesländer fahren“, beklagte Professor Günter Stock, Sprecher des Netzwerkes, beim Auftakt des 1. Medizinischen Reha-Kongress Brandenburgs in Potsdam. Ein Grund dafür sei, dass Kliniken in anderen Ländern häufig Leistungen günstiger anbieten könnten, meinte Professor Stock. Angaben des Landesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie zufolge gibt es in Brandenburg derzeit 28 Reha-Kliniken mit insgesamt 5700 Betten. Die Auslastung lag im vergangenen Jahr laut des Krankenhausberichtes bei etwa 85 Prozent.
Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Rehabilitation. Aus jedem Euro, der in einer Reha-Klinik eingenommen werde, entwickle sich eine Wertschöpfung von 3,50 Euro in der Region. 2006 habe der Umsatz im Reha-Bereich bei etwa 240 Millionen Euro gelegen, informierte die Ministerin. Rund 4000 Mitarbeiter seien derzeit in den landesweiten Einrichtungen beschäftigt.
Neue Kapazitäten seien nicht erforderlich, so Ziegler. Vielmehr würde jede neue Klinik Arbeitsplätze an anderen Standorten gefährden. Dabei appellierte sie erneut an das Land Berlin, sich an die Abmachung zu halten, nachdem neue Kliniken in Brandenburg angesiedelt werden sollen, während Berlin der Standort für die medizinische Ausbildung sei. „Keiner könne ernsthaft an einem ruinösen Wettbewerb interessiert sein, der letztendlich zu Qualitätseinbrüchen führen würde“, sagte Ziegler. Für Verstimmung sorgte im vergangenen Jahr der Bau einer neuen Reha-Klinik in Berlin-Tegel. Anfang des Jahres wurde die Einrichtung eröffnet. Benjamin-Immanuel Hoff von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz räumte jedoch erneut ein, dass Berlin bei der Standortentscheidung für Reha-Kliniken jegliche Handhabe fehle. mat
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